Am 17. März wird in den Niederlanden ein neues Parlament gewählt. Hasen und Kaninchen wurden jetzt in den Wahlkampf gezerrt.
Hase und Kanin als Wahlkampfthema in den Niederlanden (Foto: Shutterstock)
Im niederländischen Parlament stimmte eine Mehrheit für einen Antrag der „Partei für die Tiere“ wonach Hasen und Kaninchen nicht mehr bejagt werden sollen. Die Splitterpartei hat gerade einmal 17.000 Mitglieder und hatte in den Wahlen vor vier Jahren 3,2% der Stimmen gewinnen können. Sie hat schon immer Vorschläge zu Jagdverboten gemacht, die bisher allesamt unter den Tisch fielen. Doch plötzlich machte die in der Regierung vertretene linksliberale Partei “Democraten 66” einen Fallrückzieher und verhalf den vermeintlichen Tierfreunden und der Opposition zu einem Abstimmungssieg.
Eine Veröffentlichung des Landwirtschaftsministeriums für Landwirtschaft hatte zuvor dem Antrag den Boden bereitet. Obgleich Hasen und Kaninchen häufig vorkommende Wildarten sind, wurden sie in der neuen “Roten Liste für Säugetiere” als tendenziell gefährdet bezeichnet. Allerdings hatte man die jetzigen Bestände mit geschätzten Zahlen von 1950 verglichen. Die zuständige Ministerin hatte eine Streichung der beiden Arten von der Liste der jagdbaren Wildarten abgelehnt.
Auch der niederländische Jagdverband befand dies als weder sinnvoll noch rechtlich durchsetzbar. Die Kehrtwende der Partei D66 kurz vor den Wahlen bezeichnet die Jägervereinigung als Symbolpolitik und Wählertäuschung. Sie kündigte eine Klage vor dem europäischen Gerichtshof an.
rdb