Online-Atlas zum Schutz der Huftiere

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Interaktive Karte gibt einen Einblick in die gigantischen Wanderrouten von Huftieren auf der ganzen Welt.

Alpensteinböcke (Capra ibex) wandern hauptsächlich zwischen verschiedenen Höhenlagen im Sommer und Winter. Auf dem neuen Online-Atlas lassen sich ihre Routen und die von anderen Huftieren nachvollziehen. Foto: GIUM

Ein internationales Forschungsteam von über 80 Wissenschaftlern hat am Mittwoch, 4. September, den ersten globalen Online-Atlas für Huftierwanderungen veröffentlicht. Das Projekt entstand aus der Initiative „Global Initiative for Ungulate Migration“ (GIUM). Dabei wurden empirische Tracking-Daten gesammelt, analysiert und daraus anschließend Karten erstellt.

Auf dem interaktiven Kartenwerk können zur Veröffentlichung 20 Wanderungen an den verschiedensten Orten der Welt verfolgt werden. Dabei ist sogar zu sehen, ob die Migrationsrouten viel oder wenig benutzt wurden. So ist dort erkennbar, dass eine einzelne Gazelle innerhalb von fünf Jahren knapp 18.000 Kilometer Strecke durch die mongolische Steppe zurücklegte. Abgeschlossen ist das Projekt aber noch nicht. Durch neue Korridorkarten soll der Online-Atlas weiter wachsen.

Auch hat die digitale Karte noch eine weitere wichtige Bedeutung für die Forschenden: den Tierschutz. So seien Wanderhuftiere heutzutage einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt, erklärt die Wildtierökologin Nandintsetseg Dejid. Viele davon, wie Blockaden auf den Wanderrouten durch beispielsweise Straßen ließe sich auf den Menschen zurückführen. „Es ist wichtig zu verstehen, wie die Tiere auf solche menschengemachten Barrieren reagieren, um ihnen Möglichkeiten zu bieten, diese auf ihren Wanderungen zu überwinden“, so Dejid. 

In Zukunft soll der Online-Atlas gegen den weltweiten Verlust von Huftieren helfen. So könne er insbesondere beim lokalen Wildtiermanagement zur Schlüsselfigur werden und spiele er auch in Europa eine wichtige Rolle, wie Wildbiologin Wibke Peters erklärt: „Wir wissen beispielsweise auch, dass Tiere in stark zersiedelten Landschaften zwar weniger wandern, aber sich dennoch Wege durch unsere Kulturlandschaft suchen.“ So sei auf den Karten auch eine beeindruckende Rothirschmigration zu sehen. 

Wer Interesse an den einzelnen Wanderrouten hat, kann selbst einen Blick auf das Mammut-Projekt werfen. Denn der Online-Atlas für Huftierwanderungen ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich.

red

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