Dass Felder mit in einer Fett-Pefferlösung getränkten Kordelschnüren gegen Elefanten geschützt werden, kennt man inzwischen aus Afrika. Dass aber Dorf-Wildhüter ganze Pfefferladungen aus alten Vorderladern gegen Elefanten abfeuern ist neu.
Feuerwerk beim „Chili-Ballern“ (Quelle: COMACO)
Berichtet wird dies aus dem Luangwa Tal in Sambia. Hier gibt es seit fast 20 Jahren das COMACO-Projekt (“Community Markets for Conservation”), das Wilderern dabei helfen soll, als Landwirte ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Gegenzug sollen sie ihre Waffen abgeben und auf die illegale Jagd verzichten. Angeblich funktioniert das gar nicht schlecht, wenn sich der Tausch für die Betroffenen lohnt.
Die kleinbäuerliche Landwirtschaft blüht. Auch die Elefanten werden wieder mehr. Entsprechend steigen die Schäden. Neuerdings werden die abgelieferten Vorderlader genutzt, um systematisch die Elefanten von den Feldern zu vertreiben. Geladen wird scharfer Chili-Pfeffer. Die mit Schwarzpulver in die Luft geblasenen, beissenden Pfeffer-Wolken sollen Elefanten sicher vertreiben. Es gehört durchaus Mut dazu, nachts mit den uralten Püstern aus der Nähe das Feuer auf die Dickhäuter zu eröffnen. Doch die Ex-Wilderer kennen sich aus. Auch früher haben sie meist nicht mit Distanzwaffen geschossen, sondern sind ihr Wild mit dem Vorderlader angegangen. Sicher ist es hilfreich, auch die Windrichtung zu beachten.
Die Statistik spricht für Erfolg. Im Gebiet des Häuptlings Chikwa wurden beispielsweise im Jahr vor der Einführung des „Chili Ballerns“ elf Menschen von Elefanten getötet. Auch fünf Elefanten mussten dran glauben beim Schutz der Felder. Im letzten Jahr gab es keine Verluste für Mensch und Tier.
rdb