Schweiz: Ausländer dürfen wieder auf Steinbock jagen

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Im nächsten Jahr dürfen Ausländer und außerkantonale Jäger im Wallis wieder auf Steinbock-Jagd gehen. Aber zu welchen diskriminierenden Bedingungen!

Für umgerechnet rund 26.750 Euro können Auslandsjäger im Wallis wieder auf Steinbockjagd gehen. (Foto: prochym/ AdobeStock)

Vor drei Jahren hatte der Kanton Wallis die Jagd von Ausländern und Schweizern aus anderen Kantonen auf Steinböcke verboten. Zuvor hatte eine Reportage des Westschweizer Fernsehens RTS gezeigt, wie Ausländer bis zu 12.000 Schweizer Franken zahlen, um einen Steinbock mit möglichst langen Hörnern zu schießen. Jagdgegner hatten danach eine emotionale Kampagne gegen die “Trophäenjagd und Jagdsafaris” losgetreten. Man erregte sich über “Jagdsafaris der ausländischen Superreichen“ auf Schweizer Boden. Die Walliser Jägerschaft war offenbar nicht traurig darüber, lästige Konkurrenz bei der Patentjagd los zu werden.

Im letzten Jahr bereits hatte man bereits beschlossen, das Verbot zu überprüfen. Offenbar waren die Folgen negativ. Außerdem gingen dem Kanton erhebliche Einnahmen verloren. Die Aufhebung hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass der Bestand der Tiere eine Rekordhöhe erreicht hat. Offenbar haben die Walliser Patentjäger den Zuwachs nicht ausreichend reduziert. Über 7.000 Stück Steinwild haben Wildhüter in diesem Jahr gezählt. Die Verbissschäden an Wäldern und Kulturen sollen verringert werden.

Mit neuen Regeln will man tatsächliche oder vermeintliche Auswüchse des früheren Jagdtourismus vermeiden:

– Jagdagenturen sind nicht mehr erlaubt;

– Die Abschussgebühren sollen sich am Alter und nicht an der Länge der Schläuche orientieren;

– Sie sind vor der Jagd fällig; bei Nichterlegung werden sie abzüglich einer Gebühr erstattet;

– Böcke müssen mindestens 11 Jahre alt sein, um erlegt werden zu können;

– Der Schütze muss einen anerkannten Jagdschein besitzen;

– Bleimunition ist verboten;

– Angeschweisstes Wild gilt als erlegt und kostet den vollen Betrag.

Aus einer kantonalen “Weisung über die Kundenabschüsse“ vom 12. Dezember geht hervor, dass Ausländer ausschließlich Böcke über 11 Jahre erlegen dürfen und zwar zu einem Pauschalpreis von 25.000 CHF. Walliser bezahlen nur 5.000 CHF und sonstige Schweizer 12.500 CHF. Jüngere Böcke und Geißen bleiben Walliser Jägern vorbehalten. Für Böcke bis 9 Jahre zahlen diese zwischen 1.000 und 2.500 CHF. Geißen kosten 750 CHF. Wie bisher werden die Jäger von einem Walliser Wildhüter begleitet, der auch das Wild frei gibt.

rdb

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