Simbabwe: Wohin mit überzähligen Elefanten und Löwen?

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Eine neue wissenschaftliche Studie hat 73 Naturschutzgebiete in Afrika untersucht, in denen die Hälfte der Savannenelefanten des Kontinents vorkommt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass es dort nur ein Viertel der Elefanten gibt, die nach Maßgabe der ökologischen Verhältnisse und ohne Wilderei dort leben könnten.

Löwen in Simbabwe
Fachleute stellen fest: Reduktionsabschüsse sind alternativlos, politisch aber unerwünscht (Foto: Shutterstock)

Die Schutzgebiete sind fast alle staatlich und meistens Nationalparks. Man kann also von einem weitgehenden Versagen des Staates beim Elefantenschutz in Afrika sprechen.

Mit ganz anderen Problemen mussten sich die Vertreter privater Schutzgebiete Simbabwes beschäftigen, die sich Mitte April im Lowveld des Landes zu einem mehrtägigen Workshop trafen. Ihr Thema war das Management überzähliger Elefanten, Löwen und anderer Wildtiere in privaten Jagdgebieten. Die Elefanten zerstören Wälder und zu hohe Löwendichten reduzieren die Grasfresser übermäßig. So leben in der gezäunten Save Conservancy 1.800 Elefanten und 220 Löwen. Das sind mehr als der Lebensraum tragen kann. Die Elefantendichte sollte z.B. circa 0,4 Tiere pro qkm sein, beträgt aber tatsächlich 1,22 pro qkm.

Durch die Importverbote für Jagdtrophäen in verschiedenen Ländern werden weniger dieser Tiere heute durch zahlende Jagdtouristen erlegt. Dies gefährdet nicht nur die Finanzierung des Naturschutzes, sondern stellt Eigentümer und Manager auch vor die Aufgabe, zu entscheiden, was mit den überzähligen Tieren zu tun ist. Die Fachleute sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht Reduktionsabschüsse alternativlos sind. Doch dies ist aus politischen Gründen kaum möglich.

rdb

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