Straßensperren gegen illegale Hasenhetzen

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Die Wilderei ist in Großbritannien auf dem Vormarsch. Besondere Sorgen machen die zunehmenden Hasenhetzen.

Ein „Wilderer Block” soll den Zugang zu einem Acker sperren. Ob’s hilft? (Quelle: Wiltshire Police/Internet)

Bis zum Jahr 2005, als sie durch eine Änderung des Jagdgesetzes verboten wurden, waren solche Hetzen ein populärer Volkssport. Dabei werden zwei schnelle Hunde, die auf Sicht jagen, auf einen Hasen angesetzt, vor allem Windhunde, Afghanen oder Barsoi. Benötigt werden weite, offene landwirtschaftliche Flächen mit möglichst wenig Büschen und Bäumen.

Die Zuschauer wetten auf den erfolgreichen Hund, der den Hasen fängt. Seit dem Verbot sind die Hetzen und das Wetten vor allem ein Hobby der Halbwelt und der kriminellen Szene geworden. Waffendealer und Drogenhändler sollen laut Polizei beteiligt sein. Inzwischen drohen unbegrenzte Geldstrafen und Gefängnis. Die Hasenhetzen sind nicht nur ein Verstoß gegen die Tierschutzgesetze, sondern es handelt sich auch um Wilderei.

Für die ländliche Bevölkerung stellen die kriminellen Aktivitäten eine erhebliche Gefährdung dar. Landwirte, Wildhüter und Jäger werden belästigt und bedroht, Zeugen eingeschüchtert. Auch die Schäden auf Feldwegen und Äckern durch die eingesetzten Fahrzeuge sind erheblich. Die Polizei hat bereits vor zwei Jahren eine landesweite Aktion, die Operation Galileo, gestartet. So sammelt man systematisch Beweismittel, führt automatische Kennzeichenerkennungen durch und beschlagnahmt Hunde und Fahrzeuge. Neuerdings setzt man auch Drohnen gegen die Wilderer ein.

Wie DevonLive berichtet, verleiht die Polizei in Wiltshire jetzt Beton-Straßensperren an betroffene Landwirte. Damit können sie die Zugangsstraßen auf ihrem Grund und Boden sperren.

rdb

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