Südafrikas Landschaftsplaner müssen sich entscheiden: Marula Likör oder Elefanten.
In den Grassteppen im Umland des Krüger Nationalparks wachsen die Marula Bäume. Doch gleichzeitig wächst der Elefantenbestand an. Beides zugleich klappt nicht.
Sclerocarya birrea, so der wissenschaftliche Name, heißt auch Elefantenbaum, denn die Dickhäuter lieben die aromatischen Früchte. Gegoren führen sie sogar zu einem kleinen Rausch. Jedenfalls zeigte dies der Filmklassiker über “Die lustige Welt der Tiere” aus dem Jahr 1974.
(Foto: Rolf D. Baldus)
Elefanten sammeln jedoch nicht nur die heruntergefallenen Früchte ein, sondern demolieren auch die Bäume. Sie fressen Blätter und Rinde, brechen die Äste ab und werfen junge Bäume um. Das bringt sie in Konflikt mit Landbesitzern und Bevölkerung.
Denn die Marula Bäume sind eine besonders wichtige natürliche Ressource in der Region. Man isst die Früchte oder verarbeitet sie zu Bier und anderen alkoholischen Getränken. Ein entsprechender Likör wird weltweit vermarktet. Marula-Öl wird außerdem für Kosmetika verwendet. Die Bäume haben auch eine besondere spirituelle Bedeutung in der lokalen afrikanischen Kultur. Sie finden Anwendung in der traditionellen Medizin und ihnen wird sogar eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.
Jetzt wird über eine Begrenzung des Wachstums des Elefantenbestandes durch Abschuss (Culling) nachgedacht, um die Bäume zu erhalten. Doch zunächst forscht die Universität von Arizona über die komplexen Zusammenhänge zwischen Elefanten, Marula Bäumen und Menschen.
rdb