Tansania: Jagdrechte für Herrscherfamilien aus den Emiraten gekündigt

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Die tansanische Regierung hat den Pachtvertrag über den Jagdblock Loliondo aufgekündigt. Vor 25 Jahren war der 400.000 Hektar große Block vom damaligen Präsidenten Tansanias an die Herrscherfamilien aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAR) vergeben worden.

Loliondo liegt in Nordtansania an der Grenze zum Nationalpark Serengeti. Hauptnutzer des Blocks war der Verteidigungsminister aus Kuwait. Eine eigens gegründete Jagdfirma, Othello Enterprises, mit wechselnden tansanischen Geschäftsführern war formal der Pächter des Jagdblocks. Die arabischen Herrscher zeigten sich großzügig und verteilten freizügig Geldgeschenke, nicht zuletzt an die tansanische Regierung und die herrschende Partei CCM. Auch in die lokale Infrastruktur wurde investiert.

Büffel
14 Büffel sollen aus dem Flugzeug geschossen worden sein (Foto: Hans Jörg Nagel)

Auf der anderen Seite beschwerten sich die in Loliondo traditionell lebenden Maasai, dass sie das Gebiet nicht betreten durften, wenn Araber vor Ort zur Jagd waren. Vorwürfe von Menschenrechtsgruppen, dass tausende von Maasai vertrieben werden sollten, wurden von der tansanischen Regierung zurückgewiesen und nie erhärtet. Die Jagdmethoden waren arabisch und verstießen damit häufig gegen tansanische Gesetze. In aller Regel schoss man die Tiere vom Auto aus, hetzte Wild oder schoss in Einzelfällen sogar aus dem Hubschrauber. Einmal sollen auf diese Weise 14 Büffel abgeschossen worden sein. Es gab zahlreiche tatsächliche und behauptete Skandale. Auch die verteilten Geschenke führten vor Ort zu Neid und Missgunst.

Die tansanische Regierung zog nun einen Strich unter die Affäre, wobei die Hintergründe unklar sind. Man schiebt jetzt alles dem kürzlich entlassenen Wildschutzdirektor Songorwa in die Schuhe, obgleich die Verträge viele Jahre vor seinem Dienstantritt unterzeichnet wurden.

rdb

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