Tansania: Jagdverwaltung wird privatisiert

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22.10.2015

Alle Gebiete mit Wildtierbeständen, etwa 160.000 Quadratkilometer, sowie alle Nutzungen des Wildes einschließlich der Jagd werden in Tansania in Zukunft von der „Tanzania Wildlife Authority“ (TAWA) gemanagt.

 

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(V.r.n.l.): Botschafter Egon Kochanke, Tourismus-Minister Lazaro Nyalandu, Präsident Jakaya Kikwete und TAWA-Vorsitzender General Hamis Semfuko bei der Gründungszeremonie (Foto: Deutsche Botschaft)
Bisher oblagen diese Aufgaben einem Ministerium, das aber als ineffizient galt und auch beim Schutz der Elefanten gegen Wilderei in den letzten Jahren schmählich versagt hatte. Die Privatisierung soll zu einem besseren Wildschutz im Lande führen und nicht zuletzt die Wilderei stoppen.
TAWA budgetiert selbst. Einnahmen aus dem Tourismus und der Jagd werden dadurch nicht mehr an den Staatshalt abgeführt und dann erneut verteilt, sondern verbleiben bei TAWA, die allerdings Steuern zahlen muss.
Der Parastatal wird von einem unabhängigen Vorstand geleitet, der jedoch politisch besetzt wird. Direktor ist Martin Loiboki. Er hat bislang in den Nationalparks gearbeitet. Das Hauptquartier ist in Morogoro, einer Kleinstadt im Westen der Metropole Dar es Salaam. 500 Personen sollen im nächsten Haushaltsjahr eingestellt werden. Der Prozess der Gründung von TAWA war durch die Bundesrepublik Deutschland gefördert worden. Deutschland wird sich auch in Zukunft im Wildschutz engagieren, so Botschafter Egon Kochanke.
Präsident Kikwete forderte bei der feierlichen Gründungszeremonie am 16. Oktober, dass TAWA seine para-militärischen Aufgaben bei der Wildereibekämpfung wirksam erfüllen müsse: „Gibt es Tote bei Feuergefechten, dann ist das bedauerlich. Arrestierte Wilderer dürfen aber nicht getötet werden. Sie müssen sich vor Gericht verantworten.“
Die Lizenzjagd durch Einheimische wurde für zwei Jahre untersagt.
 
rdb
 


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