Tansania: Regierung verteilt Jagdgebiete an illegale Siedler

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Tansanias Präsident Magufuli hat am 23. September mit sofortiger Wirkung 19 Naturschutzgebiete, Jagd- und Forstreservate aufgelöst.

Millionen unproduktiver Rinder stellen in Tansania ein erhebliches Umweltproblem dar. Hier werden klapperdürre Rinder aus Nordtansania am Rande eines Schutzgebietes in Südtansania geweidet. Die Tiere gehören meist nicht den Rinderhirten selbst, sondern VIPs, oft Politikern. Das macht ihre Entfernung aus Naturschutzgebieten schwierig. (Foto: Rudolf Hahn/Archiv Baldus)

Das Gebiet wird stattdessen für Siedlungen, Landwirtschaft und Viehhaltung freigegeben. In vielen Fällen sind bereits illegale Siedlungen in den Gebieten entstanden, weil die Regierung die Schutzgesetze nicht durchgesetzt und es nicht vermocht hat, Landkonflikte zu lösen. Das Land soll an 920 Dörfer übereignet werden. Es handelt sich um eine Fläche von über 7.000 Quadratkilometern.

Die Entscheidung wurde vom Kabinett unter Leitung des Präsidenten getroffen, heißt es in einer Stellungnahme des Büros des Premierministers. Ein knappes Drittel Tansanias hat irgendeinen Schutzstatus, der manchmal aber auch nur auf dem Papier steht. Die Regierung Magufuli ist offensichtlich aktiv bemüht, diese Fläche zu reduzieren.

rdb

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