Nur noch auf wenig mehr als 20000 Tiere wird die Population des Südlichen Breitmaulnashorns in Afrika geschätzt obwohl es unter Naturschutz steht. Wilderer jagen die Dickhäuter erbarmungslos.
Der Bestand des Breitmaulnashorns in Afrika dürfte auf rund 20000 Tiere zusammengeschmolzen sein (Foto: Horst Niesters) |
Allein 2015 wurden 1338 Tiere illegal getötet. Der südafrikanische Geschäftsmann und Naturschützer Ray Dearlove will jetzt um die Art vor dem Aussterben zu retten 80 Nashörner nach Australien umsiedeln. Dort sollen sie an einem geheim gehaltenen Ort vor Wilderern geschützt leben und sich vermehren.
„Einige Leute halten mich für verrückt, andere denken, dass die Pläne zu weit hergeholt sind“, meint Darlove. Tatsache ist, dass das Projekt mit gewaltigem Aufwand verbunden ist. Jedes Tier wiegt rund 2500 Kilo und passt nur in ein Frachtflugzeug. Jeder Flug kostet 62.000 Euro. „Das ist enorm viel Geld“, gesteht Darlove zu, „doch was ist es der Welt wert, dass ein Tier nicht ausstirbt?“
Die Regierungen von Südafrika und Australien stehen dem Projekt positiv gegenüber, wollen sich aber nicht finanziell beteiligen. Es werden deshalb Spenden gesammelt und eine Fluggesellschaft als Sponsor gesucht. Damit nicht genug schützen strenge Quarantänevorschriften Australien vor eingeschleppten Krankheiten. Die Einwanderer müssten zunächst abgeschirmt in einem Zoo leben.
Trotz ähnlicher Bedingungen im Outback wie in ihrer Heimat besteht das Risiko, dass die Tiere die Auswilderung nicht überleben. Nach einer Studie sind die Pläne aber zu verwirklichen. Tierärzte der Universität und des Zoos von Sydney sagen ihre Unterstützung zu. Eine Gefahr für die Tiere ist auch durch australische Wilderer gegeben. Darlove arbeitet schon seit drei Jahren an der Verwirklichung der Pläne und die Zeit drängt. In Afrika werden schon mehr Nashörner getötet als geboren. Ohne entschlossenes Handeln werden die Tiere bis 2024 aus der freien Wildbahn verschwunden sein.
dk