1985 begann man in Tunesien damit, Säbel- und Mendesantilopen auszusetzen. Fünf Jahre später kam die Damagazelle hinzu. Die ikonischen Antilopenarten waren durch Habitatverluste und Wilderei weitgehend verschwunden.
Im Bou Hedma Nationalpark in Zentral-Tunesien war die Damagazelle eher eine Neuansiedlung, denn diese Wildart kam zwar in Lande vor, jedoch weiter südlich. Die ersten fünf Tiere kamen aus deutschen Zoos. Später kamen zwei weitere Mhorr-Gazellen, wie sie im Englischen heißen, aus Berlin dazu sowie eine Gruppe von 14 Tieren aus Spanien. Im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe wurde dieses Projekt zur Förderung der Biodiversität im Lande unterstützt.
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Der tunesische Wissenschaftler Abdelkader Jebali berichtet mit Kollegen nunmehr in der Zeitschrift „Gnusletter” der IUCN Antilopen-Spezialisten-Gruppe, dass das Projekt gescheitert ist. Mit einer Ausnahme sind alle Tiere verendet. Die Ursachen sind mannigfach: Unfälle (Kämpfe, Zäune), Fehler bei Transport und Haltung, vor allem aber Raubwild. Im Jahre 2018 lebte nur noch ein einzelner Bock.
rdb