US-Kongress will Einfuhr von Jagdtrophäen aus Afrika verbieten

1707

Ein Antrag des Republikaners Vern Buchanan aus Florida fand im amerikanischen Repräsentantenhaus eine 239:192 Mehrheit.

Jagdtrophäen von Löwen und Elefanten dürften danach nicht mehr in die USA importiert werden.

Die Tierrechtsaktivisten jubeln, und Buchanan räumte ihren Organisationen auf seiner offiziellen Website reichlich Platz für Lobpreisungen ein. Der Abgeordnete, der laut Wikipedia von einer Ethikvereinigung einst als „korruptester Kongressabgeordneter“ Washingtons bezeichnet wurde, teilt die Ziele der Tierrechtsszene.

Noch kann das Importverbot abgewendet werden, denn der Beschluss muss erst noch im US-Senat bestätigt und von Präsident Trump unterzeichnet werden (Foto: Markus Lück)

Sollte die Entscheidung Gesetz werden, dann würden viele Wildschutzgebiete in Afrika, auf denen heute nachhaltig gejagt wird, aufgegeben und bald von Ziegen und Kühen bevölkert sein. „Wissen diese Leute überhaupt, wieviel Quadratkilometer Wildhabitat sie mit diesem Beschluss vernichten?“ fragt Vernon Booth, ein Wildschutzexperte mit jahrzehntelanger Erfahrung im südlichen Afrika. Willy Pabst, deutscher Unternehmer und Eigentümer eines privaten Schutzgebietes in der Save Conservancy in Zimbabwe zu JWW: „Wenn das Gesetz wird, dann ist die Save Conservancy mit 300.000 Hektar bald Geschichte.“

Um Gesetz zu werden, muss der Beschluss allerdings jetzt noch im US-Senat bestätigt und von Präsident Trump unterzeichnet werden. Das ist ein sehr komplexer Vorgang. Außerdem werden nun die amerikanischen Jagdorganisationen den ausschließlich emotional und ideologisch begründeten Behauptungen der Tieraktivisten mit Fakten über die Naturschutzwirkungen nachhaltiger Afrikajagd begegnen. Insider des Politikbetriebs in Washington räumen deshalb dem Antrag eher wenig Chancen ein, es bis zum Gesetz zu schaffen. Aber allein der Beschluss selbst ist bereits ein Riesenerfolg für die Jagdgegner.

rdb

ANZEIGEAboangebot