.340 Weatherby Magnum

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Die .340 Weatherby Magnum stammt aus dem Jahr 1962 und ist damit eine der jüngeren Weatherby-Patronen. Sie basiert auf der Hülse der .300Holland&Holland Magnum und ist natürlich wie die anderen Weatherby-Kaliber eine Gürtelpatrone und hat die typische Doppelradiusschulter.

.340 Weatherby Magnum

Von Norbert Klups
Weatherby brachte diese Patrone als Konkurrenz zur beliebten .338 Winchester Magnum, die vier Jahre früher entstand, auf dem Markt. Obwohl die .340 Weatherby Magnum gut 40 m/s mehr Mündungsgeschwindigkeit liefert, konnte sie an der Popularität der .338 Winchester Magnum nicht viel ändern.

Die kleinere Winchester-Patrone passt in Standardsysteme und schießt sich wesentlich angenehmer als die Weatherby, die ein längeres Magnumsystem benötigt. Die .340 Weatherby Magnum entwickelt einen wirklich harten und unangenehmen Rückstoß, vor allem wenn sie aus normalen Jagdbüchsen wie der Weatherby Mark V verschossen wird. Dafür zeigt die Patrone eine sehr hohe Eigenpräzision und erweitert den Anwendungsbereich der .338 Winchester Magnum natürlich beträchtlich.

Ein 210 Grains schweres Geschoss kann auf 978 m/s beschleunigt werden, was eine Mündungsenergie von 6.517 Joule ergibt. Auf 300 Meter bringt die Patrone dann noch gut 3.700 Joule ins Ziel. Für die jagdlichen „Normal-Distanzen“ ist sie damit kaum sinnvoll einsetzbar, aber wer wirklich weit schießen will, findet hier die Erfüllung seiner Wünsche.

Sehr weit verbreitet ist die .340 Weatherby Magnum heute nicht mehr, denn mit zahlreichen neuen Kalibern in der .338er Klasse wie .338 Lapua Magnum, .338 Remington Ultra Magnum, .338 A-Square oder .330 Dakota Magnum findet sie starke Konkurrenz. Zudem schuf Weatherby mit der .338-378 Weatherby Magnum, die auf der riesigen Hülse der .378 Weatherby Magnum basiert, Konkurrenz im eigenen Hause. Diese Supermagnum übertrifft die Leistung der .340 Weatherby Magnum deutlich.

Trotzdem ist die .340 Weatherby Magnum auch heute noch eine hervorragende Patrone für die Jagd auf schweres Schalenwild auf große Distanzen. Großantilopen in den weiten Steppen Afrikas oder die mächtigen Schafarten im Gebirge sind die bevorzugten Ziele der schnellen .338er Patrone. Sie kombiniert die Energie einer .375 Holland & Holland Magnum mit der rasanten Flugbahn einer 7 mm Remington Magnum. Es soll aber nochmals auf den Rückstoß der .340 Weatherby Magnum hingewiesen werden. Besonders bei Bergjagden, wo auch schon mal steil nach oben oder unten geschossen werden muss, hat sich schon mancher Jäger den berüchtigten „Weatherby-Kiss“ eingefangen.

Die Hülsen-Beschaffung ist bei diesem Kaliber sehr eingeschränkt. Weatherby-Patronen werden bei Norma geladen, und Norma fertigt Hülsen in sehr guter Qualität. Wer seinen Hülsenvorrat nicht unbedingt durch das Verschießen der teuren Fabrik-Patronen anlegen will, kann auch leere Hülsen kaufen. Sie sind bei Johannsen für etwa 1,70 Euro zu bekommen. Zwar auch nicht billig, aber im Vergleich zu den englischen Nitro-Expresskalibern auch nicht sehr kostspielig.

Bei den Geschossen sieht es weitaus besser aus. Der .338er Geschoss-Durchmesser ist bei den Geschoss-Herstellern gut vertreten. Die Geschoss-Palette reicht von 160 bis über 300 Grains (10,4 bis 19,4 Gramm), und damit hat der Wiederlader eine Menge Möglichkeiten. Für die schnelle .340 Weatherby Magnum sollten aber keine zu weichen Geschosse gewählt werden, sonst ist die Ziel-Ballistik unbefriedigend. Die modernen homogenen Deformationsgeschosse oder stabile Zweikammergeschosse wie das Nosler Partition oder das Swift A-Frame sind hier erste Wahl.

Bei den Treibladungsmitteln sind nur die langsam abbrennenden Pulver brauchbar. Besonders Kemira N 165, Hodgdon 4831 und Norma MRP erwiesen sich als geeignet. Bei den ganz schweren Geschossen zeigten die Accurate Arms Pulver AA 3100 und AA 8700 Vorteile.

Von reduzierten Ladungen sollte abgesehen werden. Sie erbringen kaum befriedigende Präzision, und bei den progressiven Pulvern kann es zu gefährlichen Drucksprüngen kommen. Magnum-Zündhütchen sind zur Anzündung der erheblichen Pulvermenge unbedingt erforderlich. Die Werkzeug-Beschaffung ist kein großes Problem, aber entsprechend teuer.

Matrizensätze sind von RCBS, Redding oder Triebel zu bekommen. Zur Ermittlung der Ladedaten wurde eine Weatherby Mark V mit 66 Zentimeter langem Lauf benutzt. Die Geschwindigkeit wurde drei Meter vor der Laufmündung gemessen.

Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr !

.338 Winchester Magnum, .340 Weatherby Magnum, .338 Lapua Magnum und .340 Pegasus.
Von links: .338 Winchester Magnum, .340 Weatherby Magnum, .338 Lapua Magnum und .340 Pegasus.


Tabellen:
Geschosspalette
Fabriklaborierungen
Was passt zu wem?
Ladedaten Kaliber .340 Weatherby Magnum
Fotos: Norbert Klups

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