.416 Weatherby Magnum

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Auch in der Klasse der .40er Kaliber hatte Roy Weatherby den Ehrgeiz, die stärkste Fabrikpatrone dieses Geschossdurchmessers zu schaffen.

.416 Weatherby Magnum

Von Norbert Klups
Die 1989 vorgestellte Patrone bringt ein 400 Grains (26 Gramm) schweres Geschoss auf 823 m/s und liefert damit eine Mündungsenergie von 8.777 Joule. Das sind gut 100 m/s und 2.000 Joule mehr als der Klassiker dieses Kalibers, die .416 Rigby.

Eigentlich dreht sich Roy Weatherby mit der .416 Weatherby Magnum bei seinen Patronen-Entwicklungen im Kreis: 1953 nahm er die Hülse der .416 Rigby als Vorbild für die Entwicklung seiner .378 Weatherby Magnum. Er zog sie ein, verpasste ihr den bekannten Weatherby Doppel-Radius der Schulter und natürlich den Gürtel.

35 Jahre später weitete er genau diese Hülse wieder auf .416 auf, und die .416 Weatherby war fertig. Dass die neue Patrone jetzt 100 m/s mehr bringt als die alte .416 Rigby ist sicher nicht auf die „Hülsenkosmetik“ zurückzuführen, sondern liegt ganz einfach am wesentlich höheren Gasdruck von 3.800 bar. Die alte .416 Rigby hingegen kommt mit 2.850 bar aus.

Die .416 Weatherby Magnum der .416 Rigby vorzuziehen, macht eigentlich nur Sinn, wenn weite Schüsse auf schweres Wild wie Eland geplant sind. Auf die bei der echten Großwildjagd üblichen kurzen Distanzen lässt die Wirkung der .416 Rigby keine Wünsche offen, und die .416 Weatherby hat keine Vorteile. Dafür allerdings den Nachteil des wesentlich härteren Rückstoßes.

Die Hülsen-Beschaffung ist nur durch das Verschießen von Originalpatronen oder durch den Kauf von neuen Originalhülsen möglich. Stehen .378 Weatherby-Hülsen zur Verfügung, können die natürlich aufgeweitet werden. Beim Pulver sind in Anbetracht des großen Hülsenvolumens der .416 Weatherby Magnum nur die progressiven Sorten geeignet. Vor Abbruch-Ladungen muss dringend gewarnt werden. Die progressiven Pulversorten sind dafür ungeeignet, und es kommt zu unkontrollierten Gasdrucksprüngen.

Für Experimente eignet sich diese Patrone wenig. Für die Anzündung der großen Pulvermenge sind unbedingt Magnum-Zündhütchen zu setzen. Bei den Geschossen steht dem Wiederlader eine ansehnliche Palette zur Verfügung. Immer mehr Geschosshersteller haben das .416er Kaliber mit den Jahren in ihr Fertigungsprogramm aufgenommen, und neben den verschiedensten Geschosskonstruktionen ist auch die Spanne bei den Geschossgewichten stetig größer geworden. Vom leichten 300 Grains (19,5 Gramm) Spitzgeschoss für leichtes Wild bis hin zum schweren 450 Grains-Brocken (29 Gramm) für maximale Stoppkraft steht alles zur Verfügung.

Die auch in den Fabrikpatronen eingesetzten 400 Grains schweren Geschosse sind hier das ideale Geschossgewicht für den Einsatzzweck der .416 Weatherby Magnum. In Anbetracht der hohen Mündungsgeschwindigkeit der .416 Weatherby Magnum sollte aber auf einen entsprechend harten Geschossaufbau geachtet werden, um die angestrebte hohe Tiefenwirkung zu erreichen.

Matrizensätze sind von allen großen Herstellern erhältlich, zählen aber noch zu den teuren Spezialanfertigungen. Für die Verarbeitung der großen Hülse ist eine stabile Ladepresse nötig. Die Geschosse der schweren Jagdladungen sollten unbedingt durch einen Rollcrimp gesichert werden.

Als Testwaffe diente eine Weatherby Repetierbüchse mit 65 Zentimeter langem Lauf. Mit allen angegebenen Ladungen wurde eine gute Präzision erreicht. Die Geschwindigkeit wurde drei Meter vor der Laufmündung gemessen.

Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr!

Die .416 Weatherby zwischen den Konkurrenten .416 Rigby (links) und .416 Remington Magnum.
Die .416 Weatherby zwischen den Konkurrenten .416 Rigby (links) und .416 Remington Magnum.


Tabellen:
Geschosspalette
Was passt zu wem?
Fabrik-Laborierungen
Ladedaten Kaliber .416 Weatherby Magnum

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