In einer offiziellen Verlautbarung vom 29.12.2016 hat die chinesische Regierung bekannt gegeben, dass zum Ende des Jahres 2017 der Handel mit und die Verarbeitung von Elfenbein verboten wird.
China verbietet den Elfenbeinhandel (Foto: Shutterstock) |
China ist der größte Markt für Elfenbein weltweit. Jahrelang hat man dort bestritten, mit der Wilderei von Elefanten und Nashörnern in Afrika überhaupt irgendetwas zu tun zu haben. Allerdings war China in letzter Zeit international wegen des Handels mit Elfenbein oder der direkten Beteiligung chinesischer Staatsbürger an der Wilderei zunehmend unter Druck geraten. Im Dezember hatten zum Beispiel Präsident und Umweltminister Namibias China öffentlich verurteilt.
Während des Staatsbesuches von Präsident Xi Jinping in den USA im September 2015 hatten beide Staaten sich bereits zu einer Einstellung des Handels mit Elfenbein verpflichtet. Auch IUCN und CITES-Weltkonferenzen hatten kürzlich entsprechende Empfehlungen verabschiedet. Die Entscheidung Chinas wurde von Naturschutzorganisationen zum Teil euphorisch begrüßt. Selbst Prinz William, der Herzog von Cambridge, sprach in London von einem „Wendepunkt im Rennen um die Rettung der Elefanten“.
Skepsis erscheint allerdings angebracht, und die Hoffnung auf ein damit verbundenes Ende der Wilderei von Elefanten in Afrika könnte verfrüht sein. Das Verbot kann sich nur auf den legalen Handel beziehen. Allerdings stammt auch jetzt bereits fast alles nach China importierte Elfenbein aus illegalen Quellen. Ein Verbot des legalen Handels bezieht sich also nur auf einen geringen Teil der Elfenbeinumsätze. Unklar ist auch, was mit den Hunderten von Tonnen unverarbeiteten Elfenbeins geschehen soll, die chinesische Händler und Privatleute horten. Es ist kaum damit zu rechnen, dass diese zerstört werden.
Man kann davon ausgehen, dass viele Händler die Zeit nutzen, und Elfenbein zum Beispiel nach Vietnam verbringen, einem weiteren wichtigen Einfuhrland von Elfenbein. Die zu China gehörende Sonderverwaltungszone Hongkong, ebenfalls ein Zentrum von Handel und Verarbeitung, will ohnehin ein Verbot frühestens Ende 2021 umsetzen. Jedenfalls soll die Legislative nächstes Jahr darüber beraten. Es gibt also viele offene Fragen zur Umsetzung des angekündigten Elfenbeinverbots in China.
Wilderei und Handel in Afrika haben ohnehin weitere Märkte als Empfänger der illegalen Ware, wenn auch vielleicht zu niedrigeren Preisen. Viele Elefanten werden auch bisher schon primär als „Buschfleisch“ gewildert und landen in lokalen Kochtöpfen. In getrockneter und geräucherter Form findet Elefantenfleisch auch seinen Weg zu den afrikanischen Gemeinden in Europa über Flughäfen wie Paris und Brüssel.
rdb