Namibia: China wegen Wilderei in Kritik

1873


Namibias Umweltschützer beschuldigen die chinesische Regierung, dass sie der Wilderei ihrer Staatsbürger im Lande tatenlos zusieht und vielleicht sogar begünstigt.

 

shutterstock_233836792.jpg
Namibias Umweltschützer beschuldigen Chinesen der Wilderei (Foto: Shutterstock)
Die namibische „Kammer für Umwelt“, eine Dachorganisation von 40 Nichtregierungsorganisationen, hat vor wenigen Tagen einen offenen Brief an den Botschafter der Volksrepublik China in Windhuk geschrieben. Namibias Bürger und Umweltorganisationen seien empört über diese Verbrechen an Namibias Tierwelt. Sie seien gleichermaßen frustriert über die offenkundige Untätigkeit des chinesischen Staates, die Gesetzesverstöße seiner Bürger zu stoppen. Diplomatie hinter geschlossenen Türen sei ohne Wirkung geblieben. Jetzt müsse man an die Öffentlichkeit gehen.
Wie in anderen afrikanischen Ländern sind auch in Namibia viele chinesische Staatsbürger im Wirtschaftsleben präsent. Sie sind vor allem in der Bauwirtschaft, im Straßenbau, im Bergbau und im Handel aktiv. Nicht alle von ihnen, aber viele machten sich Umweltverbrechen schuldig, so die „Namibian Chamber of Environment“ in ihrem Brief und auf ihrer Website. Seitdem sich Chinesen in allen Teilen des Landes niedergelassen hätten, sei die Wilderei in die Höhe geschossen.
 
Konkret beinhalten die Vorwürfe:

-Wilderei von Elefanten und Nashörnern und Export des Elfenbeins und Horns;
– Fang und Ausfuhr von Schuppentieren;
– Überfischung und Zerstörung der Fischbestände durch Einfuhr von verbotenen engmaschigen Netzen;
– Vogelfang an Brutkolonien mit Netzen;
– Wilderei und Verzehr von seltenen und gefährdeten Wildtieren wie Schildkröten, Warane, Pythonschlangen usw.
– illegaler Fang von Schalentieren vor der Küste und Transit von geschmuggelten Abalone aus Südafrika
Die Kammer fordert auch Wiedergutmachung für die bereits erlittenen Schäden: „Namibias Management seiner Wildtiere gilt international als Beispiel für guten Naturschutz und nachhaltige Nutzung des Wildes. Wir machen das nicht, damit ein paar chinesische Staatsbürger, oder sonst irgend jemand, unsere Wildbestände plündert.“
rdb
 


ANZEIGEAboangebot