Großbritannien: Tierschützer im Mittelpunkt einer internationalen Kontroverse

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Die Welt-Naturschutzunion IUCN ist der Welt größter Zusammenschluss von Staaten und Umweltorganisationen. Schutz durch Nutzung ist seit Jahrzehnten das Fundament der IUCN.

Man steht damit auch in Übereinstimmung mit der Biodiversitätskonvention, die das Prinzip der nachhaltigen Nutzung ebenfalls als wichtige Säule des Naturschutzes sieht. Nachhaltige Jagd entspricht den Prinzipien der IUCN, und die Jagdorganisationen Deutschlands, Frankreichs, der Schweiz oder Marokkos sind deshalb Mitglied, genauso wie der Internationale Jagdrat CIC, der Dallas Safari Club oder die gemeinnützige Stiftung des Safari Club International.

Auslandsjagd
Born Free lehnt nicht nur die Jagd in Afrika sondern auch die Existenz Zoos radikal ab und kämpft mit dem Geld ihrer Spender für eine jagd- und zoofreie Welt (Foto: Markus Lück)

Tierrechtler, die dieses Prinzip des Schutzes durch Nutzung ablehnen, dürften deshalb kein Mitglied bei IUCN werden können. Eigentlich. Kürzlich gelang es jedoch der britischen Anti-Jagd- und Tierschutzorganisation „Born Free Foundation“, Mitglied bei IUCN zu werden. Es wurde getrickst, und offenbar spielten die Jagdgegner aus London, die bei CITES-Vollversammlungen auch schon einmal Stimmen gegen die nachhaltige Nutzung kaufen, die harmlosen Tierfreunde. Und Zusagen, die sie vor dem Beitritt gegeben hatten, hielten sie anschließend nicht ein. Vertrauen schafft das nicht.

Born Free lehnt nicht nur die Jagd in Afrika sondern auch die Existenz Zoos radikal ab und kämpft mit dem Geld ihrer Spender für eine jagd- und zoofreie Welt. Interessanterweise finanziert die Firma British Leyland, die unter anderem das Jägerauto Landrover herstellt und in Jägern eine besonders wichtige Kundschaft sieht, seit Jahrzehnten Projekte der Stiftung.

IUCN-Mitglieder protestierten heftig gegen die Aufnahme von Born Free. Deshalb fand eine Mitgliederdiskussion im Web zur Frage der Mitgliedschaft von Born Free statt. Sie ging am 26. Mai zu Ende. Interessanterweise zog dabei die die amerikanische „Wildlife Conservation Society“-Naturschutzorganisation, einer der beiden „Paten“, die für Born Free gebürgt hatten, ihr vorheriges Votum zurück. Auch die „Wildlife Conservation Society“ lehnt die Mitgliedschaft der Londoner Jagd- und Zoogegner jetzt ab. Im Juni sollen die Mitglieder der IUCN nun endgültig über den Verbleib von Born Free abstimmen. Es wird immer wahrscheinlicher, dass zum erstenmal in ihrer Geschichte die Weltnaturschutzunion einem neuen Mitglied wieder die Türe zeigt.

rdb

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