CITES/Schweiz: Mit Plüschtieren zum Erfolg

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Dem Überleben der Tiere mit dem langen Hals wird es nicht helfen, und den erfolgreichen Giraffen-Hegern wird es schaden: Auf der CITES Generalversammlung in Genf wurde ein stärkerer Schutz der Giraffen beschlossen.

In Zukunft stehen alle Unterarten der Giraffe auf Anhang II der CITES-Liste. Beschlossen wurde diese Aufwertung des Schutzstatus auf Antrag der Republik Tschad. Das ist ein „gescheiterter Staat“ in Zentralafrika mit ganz miesen Ergebnissen im Naturschutz dank Bürgerkrieg, Korruption und Wilderei.

Unterstützt wurde der Antrag von anderen Ländern Afrikas, in denen die Giraffen ebenfalls fast oder bereits völlig ausgerottet wurden und den USA. Widersprochen hatten die Staaten des südlichen Afrika, die ein erfolgreiches Management ihrer Giraffen betreiben.

Giraffe in Tansania: Völlig geschützt, aber von Wilderern gejagt (Foto: Rolf D. Baldus)

Es ist richtig, dass die Populationen der Gattung Giraffa, von der es sieben Unterarten gibt, gefallen sind. Um 40 Prozent in den letzten dreißig Jahren heißt es in CITES-Dokumenten. Stattgefunden hat dies aber in Ländern, wo die Tiere überhaupt nicht legal genutzt werden. Bejagt werden sie dort auch nicht. Selbst im Jagdland Tansania ist die Giraffe seit jeher als nationales Wappentier völlig geschützt. Hier kann man aber auch gut studieren, warum der Bestand zurückgeht. Eine Giraffe liefert mit einer einzigen Patrone eines Wilderers über eine halbe Tonne Fleisch. Schlingen aus starkem Draht sind auch ein probates Mittel. Es reicht, wenn das Tier mit einem Fuß in die Schlinge tritt und diese sich dann zuzieht. Ein schrecklicher, tagelanger Todeskampf ist die Folge. Seit ein paar Jahren hält sich der Aberglaube, dass das Mark aus den Röhrenknochen der Giraffe ein wirksames Mittel gegen AIDS sei. Dies alles führt zum Rückgang der langlebigen Giraffen, die keine hohe Vermehrungsrate haben.

Ganz anders sieht es mit den Giraffen im südlichen Afrika aus. Hier werden sie nachhaltig genutzt und auch bejagt. Allerdings gibt es nur relativ wenige Jäger, die eine Giraffe schießen wollen. Die für die Kampagne der Tieraktivisten im Web skandalierten Giraffenabschüsse hatten mit dem Rückgang der Giraffe auch gar nichts zu tun. Die Fotos stammten alle aus Jagdfarmen in Südafrika. Dort gab es vor dreißig Jahren nicht eine einzige Giraffe. Seit die Bauern dort die Rinder auf ihrem Land abgeschafft haben und auf Wildwirtschaft übergegangen sind, gibt es dort Giraffen. Sie vermehren sich gut, da sie wirksam geschützt werden. Ihr Abschuss dient dort dem Arterhalt. Selbst die seriösen Medien übernahmen ungeprüft die Falschmeldungen der Aktivisten.

Auch in freier Wildbahn sind die die Bestände im südlichen Afrika stabil. Willy Pabst, Eigentümer eines Jagdgebietes in der „Save Valley Conservancy“ in Simbabwe klagt, er habe über 700 Giraffen und wisse nicht mehr wohin mit den Neugeborenen. Auf der letzten CITES Konferenz habe er seine überschüssigen Tiere den Aktivisten als Geschenk zur Umsiedlung angeboten. Aber keiner habe sie gewollt. Jedenfalls stimmten jetzt 106 Staaten für den Antrag des Tschad und nur 21 dagegen. Die auf der Konferenz vertretenen Tierschutz-Nichtregierungsorganisationen, die vorher Plüsch-Giraffen an die Delegierten verteilt hatten, brachen in Jubel aus. Willy Pabst sagt dazu: „Wir sehen auf der CITES-Konferenz die Diktatur der demokratischen aber unwissenden Mehrheit – zum Schaden des Wildes und der Natur.“

Die Listung auf Anhang II wird die Jagd auf Giraffen im südlichen Afrika durch neue bürokratische Hürden erschweren und verteuern. Sie unterbindet allerdings noch nicht die Bejagung. Erfahrungsgemäß werden die Jagdgegner auf der nächsten Konferenz allerdings dann einen Antrag für eine Verschärfung durch Anhebung auf CITES Anhang I stellen.

rdb

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