Mit 700.000 km2 bietet der US-Bundesstaat Texas mehr als genug Platz für große Ranchbetriebe, die Wildtiere halten und bejagen lassen.
Über 5.000 davon züchten sogenannte Exotics, also nicht heimische Tiere, die aus Europa, Afrika und Asien stammen. Darunter sind auch viele Tierarten, die in ihren Heimatländern selten oder sogar bedroht sind. Genaue Statistiken fehlen. Aber man weiß, dass es zum Beispiel über 15.000 Nordafrikanische Spießböcke, 9.000 Mendes-Antilopen und über 2.500 Damagazellen gibt. In ihren Heimatländern Chad, Senegal oder Tunesien sind sie völlig oder fast ausgestorben. Viele andere Wildarten, die auf den Roten Listen stehen, ziehen in Texas ebenfalls ihre Fährte und dürfen mit besonderer Genehmigung der Behörden auch bejagt und ausgeführt werden.
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Zunehmend denkt man darüber nach, ob diese Wildbestände nicht ein Zuchtreservoir für die Heimatländer darstellen können, wo die Tiere ausgestorben sind. Die Rancher selbst glauben an das Prinzip „Naturschutz durch Kommerz“. Der Erfolg ihrer Farmen scheint ihnen Recht zu geben. Hier werden Milliardenumsätze erzielt. Wenn es nach den Tierschutzaktivisten ginge, dürften die unter Artenschutz stehenden Tiere überhaupt nicht bejagt werden. Ohne die Gewinne aus der Jagd würden die Rancher jedoch die Zucht aufgeben und kein exotisches Wild halten.
Ob und wie man allerdings das Reservoir an Tieren dem Artenschutz in Afrika oder Asien zugänglich machen kann, ist umstritten. Texaner haben bekanntlich ausreichend Selbstvertrauen, und die Einstellung „Texas kann helfen“ ist weit verbreitet. Bis hin zu einer Zusammenarbeit mit Staaten in Afrika ist es allerdings noch ein weiter Weg.
rdb