Die südafrikanischen Behörden planen Restriktionen und neue Vorschriften bei der Herstellung und Vermarktung von Wildbret. Jäger befürchten eine Überregulierung.
Wildbret hat in Südafrika eine große wirtschaftliche Bedeutung für den Eigenverbrauch, aber auch für die formale Wirtschaft. Allein die Umsätze der einheimischen Biltong-Jäger liegen bei unglaublichen 600 Millionen Euro im Jahr, so eine Studie der „North West University“. Die Behörden sind schon länger dabei, den Markt stärker zu regulieren. Die bislang gültigen Gesetze sind aus dem Jahr 2000. Verschiedene Reformmaßnahmen wurden nach einer öffentlichen Konsultation nicht umgesetzt.
CHASA hat jetzt eine Umfrage unter seinen Mitgliedern gestartet. 6.500 Antworten gingen ein. Fazit: Südafrikas Jäger sind überaus besorgt: Man fürchtet Einschränkungen beim Konsum von Wildfleisch. Viel Wildfleisch geht in den Eigenverbrauch, man versorgt aber auch Verwandte, Freunde und Nachbarn.
Auf einer südafrikanischen Wildfarm werden erlegte Antilopen im Schlachthaus rasch und professionell verarbeitet. (Quelle: Rolf D. Baldus)
CHASA spricht von einer kulturellen Nutzung des Wildes, einem Bürgerrecht, das es zu verteidigen gelte. Man lehne eine Begrenzung der Anzahl des Wildes ab, das jeder Jäger erlegen darf. Die Abgabe begrenzter Mengen an die informellen Märkte müsse beibehalten werden. Man bejaht hingegen, dass der Handel mit Wildbret im formellen Sektor (z.B. Handelsketten und Supermärkte) den üblichen gesetzlichen Vorschriften entsprechen soll, z.B. im Bereich der Hygiene.
rdb