Belgien: Wolfsaktivisten fordern Jagdstopp

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Auch in Belgien sind Wölfe heimisch geworden.

2018 war es zunächst ein Rüde, der an der belgisch-deutschen Grenze ankam. Wolfsfreunde gaben ihm den Wolfsnamen „Akela“ aus dem Dschungelbuch. Hat nämlich ein Tier erst einmal einen Namen, dann wirkt es ganz menschlich. Bei Rudyard Kipling und Walt Disney ist „Akela“ das menschenfreundliche Oberhaupt einer Wolfsfamilie, die Findelkind Mogli im Dschungel aufnimmt. Doch ganz so warmherzig ist der Originalwolf im Hohen Venn nicht. Er jagt zusammen mit inzwischen weiteren Wölfen, und allein in Wallonien hat man bisher über 70mal Bissspuren an Haus- und Nutztieren nachgewiesen.

Auch in Belgien sind Wölfe wieder heimisch geworden. (Foto: Shutterstock)

Die ersten Wolfsberater wurden schon 2016 in Frankreich ausgebildet. Derzeit werden Wolfspläne gestrickt. DNA-Checks zeigen, dass in Belgien Abgesandte der französischen, italienischen und polnischen Wolfspopulationen zusammengetroffen sind und sich ganz im Sinne des europäischen Gedankens vermischen.

Euphorisch gab die flämische Umweltministerin den ersten Wolfsnachwuchs irgendwo bei Limburg bekannt, wie der Informationsdienst „grenzecho“ berichtet. Zum Schutz der Neubürger wurden gleich die Gesetze verschärft. Auf Wilderei von Canis lupus steht in Flandern jetzt fünf Jahre Haft. Vergleicht man dieses Strafmaß mit der Strafbewehrung für andere schwere Straftaten in Belgien, dann fragt man sich durchaus, ob hier mit juristischem Augenmaß vorgegangen wurde.

Als im letzten Jahr eine Wölfin („Naya“) verschwand, weil sie vielleicht ganz simpel weiter gezogen war, wurde vom „Mord“ an einer „Schwangeren“ gesprochen, so das „grenzecho“. Eine Gruppe von lautstarken Anti-Jagd-Aktivisten mit dem Namen „Wolf Eyes“ hat deshalb jetzt auch ein völliges Jagdverbot bis zum nächsten Frühjahr gefordert. In wenigen Tagen hatten sie dafür 7.700 Unterschriften gesammelt. Nomen est omen: „Wolf Eyes“ ist eigentlich der Name einer amerikanischen Experimental-Musikband, die sich auf die Erzeugung von Lärm, mit oder ohne Bezug zu Musik, spezialisiert hat.

rdb

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