Ölfonds straft ägyptische Staatsfirma wegen Schädigung des Selous Wildreservats

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Der norwegische Ölfonds setzt die ägyptische Baufirma „ElSwedy Electric“ auf ihre schwarze Liste.

Das Ende eines UNESCO-Weltnaturerbes: Ägyptische und chinesische Baufirmen in Aktion am Rufiji-Fluss (2019). (Quelle: Archiv Baldus)

Dies geschieht, weil sich das auf Energieprojekte spezialisierte Unternehmen am Bau des riesigen „Julius-Nyerere-Staudamms“ in Tansania beteiligt. Der Staudamm liegt im Herzen des größten Naturschutzgebietes in Afrika und zerstört wichtige Teile davon. Der 1996 eingerichtete Fonds – mit vollem Namen „Government Pension Fund Global“ – spart einen Teil der Öleinnahmen des Landes für künftige Generationen. Er ist einer der größten Investoren der Welt und besitzt 1,5 % aller globalen Wertpapiere.

Auf der schwarzen Liste führt der Staatsfonds Firmen, die seiner Meinung nach in besonderer Weise die Umwelt schädigen. Dabei wird er von einem „Ethik-Beirat“ beraten. Die Entscheidungen beeinflussen auch internationale Finanzentscheidungen, denn viele Investoren orientieren sich an den norwegischen Bedenken.

Der Selous ist seit 1982 eine Welterbestätte der UNESCO. In den letzten 40 Jahren hat er sich im Wesentlichen aus nachhaltiger Jagd finanziert. Der tansanische Präsident Magufuli hat kürzlich in einer seiner einsamen Entscheidungen den größeren Teil des Reservats abgetrennt und zum Nationalpark erklären lassen.

Magufulis Entscheidung, ohne seriöse Umweltprüfung und wirtschaftliche Planungen dort einen Mega-Staudamm zu bauen, ist auf internationale Kritik gestoßen. Laut UNESCO könnte der Damm und sein Stausee dem einzigartigen Ökosystem „einen verheerenden und unumkehrbaren Schaden“ zufügen. Die Bundesrepublik unterstützt den Selous trotz des Dammbaus weiterhin mit 18 Millionen Euro. Das Projekt der deutschen Entwicklungsbank KfW ist aber weitgehend zum Erliegen gekommen, nicht zuletzt aufgrund des Desinteresses der tansanischen Seite an deutscher Beratung.

rdb

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