Nashörner und Elefanten werden in Afrika weiter abgeschlachtet.
Die Nachfrage aus Südostasien nach Horn und Elfenbein ist ungebrochen. Horn findet in der traditionellen Medizin Chinas und Vietnams seit langem gegen vielerlei Gebrechen Verwendung. Genaues dazu findet man in den offiziellen medizinischen Handbüchern.
Es steht fest, dass sich medizinische Wirkungen weder beim Rhino-Horn noch nach dem Verzehr von Fingernägeln wissenschaftlich nachweisen lassen. Aber wer glaubt, wird selig, so heißt es schon im Sprichwort und in ähnlicher Form auch im Markusevangelium.
Das Horn ist ihr Dilemma (Foto: Pauline Hurt)
Tierschützer setzen darauf, dass die Aufklärung der Bevölkerung den Konsum der Körperteile gefährdeter Tierarten unterdrücken oder verringern kann. Seit einiger Zeit führt man deshalb in den Ländern Südostasiens Kampagnen im TV, in Zeitschriften und den sozialen Medien durch. Auch berühmte Filmstars stellen sich in den Dienst der guten Sache.
Eine gerade von Forschern der Universität Kopenhagen in Vietnam durchgeführte und in der Zeitschrift „People and Nature“ veröffentlichte Studie zeigt jedoch, dass solche gutgemeinten Kampagnen wirkungslos bleiben. Die Leute glauben an die Wirkungen des Horns, egal was man ihnen dazu in aufklärerischer Absicht erzählt. Ähnlich wie beim Billigfleisch bei uns geloben sie Enthaltsamkeit, wenn ausreichend sozialer Druck aufgebaut wird. Im gleichen Atemzug bekennen sie aber, dass sie sich in Wirklichkeit an ihr Gelöbnis nicht halten und weiterhin Pillen und andere Mittelchen mit Nashornpulver kaufen werden. Die Tierschützer werden sich etwas Neues einfallen lassen müssen.
rdb