Die Debatte um Importverbote für Afrika-Trophäen nimmt in den Vereinigten Staaten eine Wende. Rassismusvorwürfe werden laut.
Diese Woche wird im kalifornischen Senat ein Gesetzesentwurf debattiert, der den Import und Besitz bestimmter Jagdtrophäen aus Afrika verbietet. (Foto: Markus Lück)
Diese Woche wird im kalifornischen Senat ein Gesetzesentwurf debattiert, der den Import und Besitz bestimmter Jagdtrophäen aus Afrika verbietet. Betroffen wären Elefanten, Löwen, Leoparden, Nashörner Giraffen, Ducker, Schuppentiere, Zebras, Nilpferde, Hyänen und Paviane. Auf den Besitz sollen 40.000 US-Dollar Strafe stehen. Aktivisten und NGOs streiten seit Jahren für ein solches Gesetz. Ein früherer Versuch war vor zwei Jahren gescheitert.
Doch jetzt erleben sie Gegenwind. Afrikanische Menschenrechtler und Regierungen haben sich eingemischt und werfen den Tierrechtlern Rassismus vor. Die amerikanische Bewegung „Black Lives Matter“ weiß noch nicht so richtig, wie sie in dieser Auseinandersetzung Stellung beziehen soll. Wieder einmal wollen reiche Weiße der schwarzen Bevölkerung ihre Lebensrechte nehmen, heißt es aus Afrika. Warum sollen kalifornische Aktivisten den Staaten in Afrika vorschreiben dürfen, wie sie mit ihren natürlichen Ressourcen umgehen. Afrika sei keine Einheit, und jeder Staat müsse souverän selbst bestimmen. Die Trophäenjagd durch Ausländer erhalte das Wild in Afrika und rotte es nicht aus.
Masego Madzwamuse, Vertreterin von afrikanischer Basisorganisationen, sagte in einem Video-Interview aus Südafrika, Trophäenjagd finde auf Land statt, das Afrikanern gehöre und von ihnen bewirtschaftet werde. Deshalb sollten auch Afrikaner selbst „über die Zukunft des Wildes in Afrika entscheiden“. Madzwamuse zog auch die Verbindung zur aktuellen Rassismusdiskussion in den USA.
Die unmittelbaren Kosten des Gesetzes würden den kalifornischen Steuerzahler zunächst mit 3,6 Millionen und danach mit jährlich 2,7 Millionen US-Dollar belasten.
rdb