Großbritannien will analog zur EU Bleimunition aller Art verbieten. Doch die „British Association for Shooting and Conservation“ kritisiert die Pläne.
Auch in Großbritannien wird heiß über ein Verbot von Bleimunition diskutiert: In einer sechsmonatigen Konsultation sind Bürger und Verbände aufgefordert, die möglichen Verbote zu kommentieren. (Foto: PhotoSpirit/AdobeStock)
Nach den Brexitverträgen sollen in Großbritannien ähnliche Verbote für bleihaltige Munition wie in der EU erlassen werden. Anfang Mai veröffentlichten die Behörden ihre Untersuchungsergebnisse über die Risiken der Bleimunition aus ihrer Sicht. Jetzt hat eine sechsmonatige Konsultation begonnen. Bürger und Verbände sollen die möglichen Verbote kommentieren. Diese reichen bis zu einem Verbot jeglicher Bleimunition einschließlich Kleinkaliber und Luftgewehre.
Die „Britische Assoziation für Schießsport und Naturschutz (BASC)“ ist im Grundsatz einer Abkehr vom Blei verpflichtet, da wo es sinnvoll und möglich ist, setzt aber primär auf Freiwilligkeit. Man will die vorgeschlagenen Beschränkungen dort anfechten, wo es keine praktikablen Alternativen zu Blei gibt, wo sozio-ökonomische Faktoren einen Übergang nicht sinnvoll erscheinen lassen und wo Blei weiterhin in Bereichen verwendet werden kann, die ein vernachlässigbares oder kein Risiko darstellen.
BASC Executiv-Direktor Steve Bloomfield sagte: „Wir sind sehr besorgt über die kurzen Fristen, die im Dossier für die Abkehr von Bleimunition genannt werden und die nur 18 Monate betragen könnten. Dies ist besonders alarmierend angesichts der aktuellen weltweiten Probleme in der Lieferkette. Wir werden uns für realistische Zeitpläne einsetzen, die sich an der Branche orientieren, um sicherzustellen, dass die Palette der bleifreien Produkte und ihr Angebot die Marktnachfrage befriedigen können.“ Er betonte: „Wir werden keine unverhältnismäßigen Beschränkungen akzeptieren, die den Schießsport unfair benachteiligen.“
Es gibt über fünf Millionen Schützen in Großbritannien. Das jagdliche und sportliche Schießen hat einen Wert von 2 Milliarden Pfund für die britische Wirtschaft und bietet 74.000 Vollzeitarbeitsplätze.
rdb