Zum dritten Mal berichtet Namibias Regierung über den Status der Wilderei im Land, diesmal für das Jahr 2021.
Spitzmaulnashorn nachts an einer Wasserstelle in Namibia: Wilddiebe folgen in der Weite der Wildnis den Fährten der Dickhäuter( Quelle: Archiv Baldus)
Der Report hat den Titel „Wildlife Protection and Law Enforcement in Namibia“.
Auf der Grundlage sorgfältig erhobener empirischer Daten und Statistiken, die von der Wildschutzbehörde, der Polizei und dem Zoll bereitgestellt wurden, ergibt sich ein transparentes Bild der Lage. Namibia hat ein stabiles System von Schutzgesetzen, die auch umgesetzt werden, sowie innovative Naturschutzpraktiken. Dazu gehören die Umsiedlung von Wildtieren in Gebiete, in denen sie einst ausgerottet wurden, oder die nachhaltige Jagd in Hegegebieten (Conservancies) der ländlichen Bevölkerung. Angesichts der fortbestehenden Nachfrage in Südostasien nach den Trophäen wertvoller Wildarten besteht aber weiterhin ein erheblicher Wildereidruck. Der coronabedingte Rückgang der Einnahmen aus dem Jagd- und Fototourismus führte zu einem Rückgang der Finanzmittel für den Wildschutz.
Während die registrierten Fälle allgemeiner Wilderei (185) leicht zurückgingen, stieg die Anzahl der schweren Fälle um rund ein Viertel auf 145. Dabei waren vor allem Elfenbein und Gürteltier-Schuppen betroffen. Die Hälfte aller Fälle betrifft Fleischwilderei. Der Druck auf die Nashörner bleibt bestehen. Nach Südafrika hat Namibia die zweitgrößte Population in Afrika. 40 Nashörner wurden gewildert und 15 Hörner beschlagnahmt. 8 Elefanten wurden nachweislich illegal getötet. 103 Stoßzähne wurden beschlagnahmt. Ganz wichtig für den Erfolg dabei ist die Mithilfe der ländlichen Bevölkerung. In drei Viertel aller Verfahren kommt es zu einer Verurteilung.
Strafen wurden verschärft. Den häufigen Forderungen nach extrem abschreckender Bestrafung bis hin zur Todesstrafe wird die Regierung nicht entsprechen. Die Strafverfolgung entspricht rechtsstaatlichen Grundsätzen.
rdb