Augsburg: Stadtrat fordert Werbeverbot für Trophäenjagden

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Für Anbieter von Jagdreisen und Trophäenjagden sollen die Messetore der „Jagen und Fischen“ künftig verschlossen bleiben. Zumindest wenn es nach dem Willen Augsburger Kommunalpolitiker geht.

Jagdeinnahmen stellen eine wichtige Finanzierungsgrundlage dar – bis zu 90 Prozent der Jagdeinnahmen fließen in den Schutz von Lebensräumen, garantieren Lebensmittelsicherheit und Beschäftigung (Foto: Hans Jörg Nagel)

So fordern große Teile des Augsburger Stadtrats, die Richtlinien für die Jagdmesse zu ändern. Mit Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) und Lars Vollmar (FDP) haben sich lediglich zwei Politiker dem fraktionsübergreifenden Antrag nicht angeschlossen.

Die Antragssteller sehen allgemein im „Töten von Lebewesen als Sport bzw. zum Spaß” eine in ethischer Hinsicht mehr als fragwürdige Form des Verreisens. „Trotzdem könnten auf der Messe „Jagen und Fischen“ weiterhin Aussteller Trophäenjagdreisen anbieten, teils mit in Deutschland verbotenen Jagdmethoden“, heißt es in einer Mitteilung.

Deshalb würden die Fraktionen CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die SPD/DIE LINKE – die soziale fraktion und die Stadträtinnen und Stadträte von Generation Aux, DIE PARTEI, ÖDP, Freie Wähler und die parteilose Stadträtin Margarete Heinrich von der Verwaltung eine Überprüfung fordern, „inwiefern die Messerichtlinien dahingehend verändert werden können, dass für Praktiken, wie „Canned hunting“ (Jagd auf in Gefangenschaft groß gezogenen Tiere) und der Abschuss von „artifical bred“ (künstlich gezüchtete Tiere mit Farbvarianten- und Mutationen, die in der freien Wildbahn nicht vorkommen) Tieren nicht mehr auf der Messe „Jagen und Fischen“ angeboten werden dürfen“ sowie „inwiefern Werbeverbote für Aussteller von Trophäenjagden möglich sind, bspw. durch eine Nicht-Listung im Messekatalog.

Trophäenjagd ist für Afrika von großer Bedeutung

Das Erlegen gezüchteter Tiere sowie genetisch manipulierter Arten in Gattern hat mit Jagd nichts zu tun. Schon vor Jahren haben sich der Deutsche Jagdverband sowie der CIC (Stichwort: „Canned hunting“) klar gegen diese Form der Auslandsjagd positioniert. Jedoch stellt die pauschale Ablehnung von Jagdreisen eine Gefahr für den Artenschutz dar (s. hierzu auch). In einem Brief an den Stadtrat und die Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg wendet sich die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) deshalb gegen Bestrebungen, Jagdreisen auf der Messe „Jagen und Fischen“ zu verbieten.

fh

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