Die aus dem südlichen Afrika eingeführten Oryx Antilopen haben sich im Bundesstaat Neu Mexiko fest etabliert. Ihre Zahl wächst, und die Wissenschaftler sind ratlos, wie es weiter gehen soll.
Oryxantilopen (Symbolbild aus Namibia) (Quelle: Beate Trott/Archiv Baldus)
Im Jahr 1969 hat die Fisch- und Wildbehörde von Neu Mexiko im Südwesten der USA Oryx-Antilopen aus dem Südlichen Afrika ausgesetzt. Man wollte im „Tularosa Basin“ in der Chihuahuan-Wüste die lokale Fauna bereichern. Von 93 Tieren ausgehend, hat sich inzwischen ein guter Bestand von mehreren tausend in freier Wildbahn etabliert, der ständig anwächst. Die Spießböcke fühlen sich in der ariden Umwelt wohl.
Wissenschaftler befürchten, dass sie zunehmend das Ökosystem belasten, können bisher aber keine verlässlichen Daten liefern, wie die „Wildlife Society“ in Nashville vermeldet. Es gibt auch Konflikte mit Landwirten, da die Antilopen eine Fresskonkurrenz zum Weidevieh darstellen. Die Neubürger aus Afrika scheinen jetzt auch mit den ansässigen Wildtieren, vor allem Maultierhirschen und Pronghorn-Antilopen, um Äsung und Wasser zu konkurrieren. Das könnte eine Ursache für den Rückgang der einheimischen Gabelböcke darstellen. Denen stellt das „Wildlife Department“ künstliche Wasserstellen zur Verfügung und sucht jetzt nach Wegen, um die Oryx-Antilopen davon abzuhalten, diese auch mitzubenutzen und sich dadurch noch schneller zu vermehren.
Pumas jagen die wehrhaften Exoten. Ein einzelner Berglöwe hat nachweislich in kürzerer Zeit 20 bis 30 Oryx geschlagen und sich immerhin zur Hälfte von ihnen ernährt.
Die Oryx ist inzwischen ein beliebtes Jagdwild. In den USA kann man sie nur im Staat Neu Mexiko in freier Wildbahn bejagen. Für die Fisch- und Wildbehörde von Neu Mexiko ist die invasive Tierart dadurch zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. Das war möglicherweise auch ein Grund dafür, dass die Behörde diese Tiere vor fünf Jahrzehnten aussetzte. Im benachbarten Texas gibt es ebenfalls Oryx als Jagdwild, allerdings nur auf eingezäunten Farmen.
rdb