WWF veröffentlicht Bericht zu Menschenrechtsverletzungen

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Am 24.11.2020 hat der WWF International einen Bericht veröffentlicht, um Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen im Umfeld von Schutzgebieten mit WWF-Unterstützung in Asien und Afrika aufzuklären.

Nichtregierungsorganisationen hatten in den letzten Jahren in Naturschutzprojekten, die vom WWF unterstützt wurden, ganz erhebliche Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt. Die internationale Dachorganisation des WWF hatte daraufhin im April 2019 eine unabhängige Kommission beauftragt. Ihr gehörten die ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Richterin Navanethem Pillay, der Menschenrechtsexperte Prof. John Knox sowie die Naturschutzexpertin Prof. Kathy McKinnon an.

Spendenwerbung: Der WWF lebt von Spenden, erhält aber auch in erheblichem Umfang Finanzmittel der Bundesregierung (Foto: Pixabay)

Für den WWF Deutschland erklärte Vorstand Eberhard Brandes in Berlin: „Dass es zu Menschenrechtsverletzungen im Umfeld von Naturschutzprojekten kam, bewegt uns sehr, und wir fühlen mit denen, die gelitten haben. Dies ist aus unserem tiefen Selbstverständnis heraus und mit den Werten, für die wir einstehen, absolut unvereinbar.“ Er betonte, Naturschutz sei weltweit nur mit den Menschen vor Ort erfolgreich und zukunftsfähig.

Der Bericht stellt klar, dass der WWF Menschenrechtsverletzungen weder ermutigt noch unterstützt hat. Es läge kein Fall vor, in dem WWF-Personal Menschenrechtsverletzungen begangen habe. Die beschuldigten Personen seien von Regierungen beschäftigt worden, nicht vom WWF.

Kritisch merkt die Kommission an, dass der WWF Menschenrechte in mehreren internen Richtlinien verankert, die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten innerhalb seines globalen Netzwerks jedoch nicht konsequent genug umgesetzt hat.

Es bleibt unverständlich, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WWF Fälle von Mord, Misshandlungen, Vergewaltigung, Zwangsumsiedlung und ähnliches nicht aufgefallen sind. Offensichtlich haben alle Kontrollmechanismen versagt. Dasselbe gilt im Übrigen für die deutsche staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Entwicklungsexperten der Förderbank haben ebenfalls nicht bemerkt, dass in den Naturschutz-Projekten, die sie in erheblichem Maße mit deutschem Steuergeld finanzierten, die Rechte der Bevölkerung vor Ort, insbesondere der Indigenen, in Einzelfällen mit Füßen getreten wurden.

rdb

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