Afrika: Tourismus stresst Elefanten

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Es gehört zu den Dogmen der Tierrechtler und -schützer: Wildtiere in afrikanischen Nationalparks anzuschauen und zu fotografieren ist – im Gegensatz zur Jagd – echter Ökotourismus und schadet den Tieren nicht. Doch südafrikanische Wissenschaftler kommen zu anderen Ergebnissen.

Sie fanden heraus, dass Touristen bei Elefanten Stress, Erregung und Aggression auslösen können. Die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlichten sie am 19. März 2019 in der Zeitschrift „Journal of Zoology“. Sie betonen, dass dies die erste Studie sei, die die Auswirkungen des Tourismus bei Elefanten überhaupt untersucht hat.

Je mehr Touristen die Tiere bedrängen, desto mehr steigt bei denen die Aggression gegen Artgenossen und zwar bei männlichen Tieren stärker als bei weiblichen. Die Wissenschaftler empfehlen ein Monitoring der Touristenzahlen, um schädliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere zu vermeiden. Auch gelte es, Mindestabstände einzuhalten. Die Auswirkungen des „nicht-konsumtiven“ Fototourismus auf Wildtiere sollten besser untersucht werden.

Safari
Nach anstrengender Pirschfahrt genießt eine Touristengruppe ihr Mittagessen im Busch (Foto: Booth/Archiv Baldus)

Jäger weisen schon immer darauf hin, dass der ökologische Fußabdruck der Jagd häufig viel kleiner als der des Fototourismus ist.

rdb

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