Afrikanische Landbevölkerung wirft Tierrechtsszene Missachtung von Menschenrechten vor

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Das afrikanische Community Leaders Network (CLN) kritisiert mehrere deutsche Tierrechtsorganisationen. Der Vorwurf lautet: Missachtung von Menschenrechten. DJV und CIC warnen vor der Arroganz der westlichen Tierrechtsszene gegenüber dem globalen Süden.

Gemeindevertreter aus dem südlichen Afrika fordern von der Bundesregierung Wahrung ihrer Menschenrechte (Quelle: Thomson/DJV/CIC).

(Berlin, 29. April 2022) 14 Tierrechtsorganisationen, ein Mitglied der Ethik-Gruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) und die Verhaltensforscherin Jane Goodall fordern ein Ende von Trophäenimporten von der deutschen Bundesregierung. Das Community Leaders Network (CLN) – ein Zusammenschluss von Gemeindevertretern, Wissenschaftlern und Organisationen aus insgesamt neun südafrikanischen Ländern – übt daran scharfe Kritik. Das CLN fordert alle Nichtregierungsorganisationen und die deutsche Regierung auf, das souveräne Recht der afrikanischen Staaten auf nachhaltige Nutzung ihrer eigenen natürlichen Ressourcen zu respektieren. Deutsche Tierschutzorganisationen haben es kürzlich abgelehnt, CLN-Mitglieder anlässlich eines Deutschlandbesuches im Mai zu treffen. Der Internationale Jagdrat CIC in Deutschland und der Deutsche Jagdverband DJV warnen vor den negativen Konsequenzen, die die Forderung der Tierrechtsszene für die Menschen und den Artenschutz vor Ort haben.
Dr. Rodgers Lubilo, Vorsitzender des CLN aus Sambia, zu den Forderungen der Tierrechtsszene: „Wir nehmen am 23. Mai an einer Konferenz über Artenschutz, Menschenrechte und nachhaltiger Nutzung in Dortmund teil. Resource Africa, die Organisatoren, haben deutsche Tierrechtsorganisationen eingeladen, ihre Ansichten darzulegen und unsere zu berücksichtigen. Leider lehnen diese Organisationen die Einladung ab. Sie scheinen es vorzuziehen, mit ihrer Regierung über afrikanische Tiere zu sprechen, ohne dass Afrikaner anwesend sind. Doch unsere Rechte und Perspektiven müssen respektiert werden, wenn diese Wildtiere erhalten werden sollen.“
„Wenn es wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass bestimmte Maßnahmen wie die Jagd zum Erhalt einer Art beitragen, dann müssen wir das bei unseren Entscheidungen berücksichtigen. Die CITES-Vertragsparteien sind sich einig, dass es Beweise dafür gibt, dass gutes, nachhaltiges Jagdmanagement positive Effekte für den Artenschutz haben kann“, so Yvonne Higuero, Generalsekretärin des Washingtoner Artschutzabkommens CITES.
Dr. Dilys Roe, Vorsitzende der IUCN-Spezialistengruppe für nachhaltige Nutzung und Lebensgrundlagen (SULi), erteilt der IUCN-Ethik-Gruppe eine Absage und erklärt: „Ein Großteil der Wildtiere der Welt lebt außerhalb von Nationalparks und auf Land, das indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften gehört oder von ihnen verwaltet wird. Dennoch schließt man sie allzu oft von Entscheidungsprozessen über das Wildtiermanagement aus. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass die Stimmen der Menschen vor Ort gehört und ihre Prioritäten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen berücksichtigt werden, wenn wir eine Zukunft für die Wildtiere in Afrika und anderswo sichern wollen“.
Die Regierung Botswanas hat sich gestern mit einer Pressemitteilung öffentlich gegen die kontinuierliche Verbreitung von Falschinformationen durch die Tierrechtsszene und ihre Unterstützer gewandt: „Botswana verurteilt jeden, der die Leistungen um das Wildtiermanagement, die natürlichen Ressourcen und die Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen von Gemeinschaften in Botswana trivialisiert, indem er mit Unwahrheiten über die von den Botswanern getroffenen Entscheidungen hausieren geht.“

 

Pressemeldung des Deutschen Jagdverbandes (DJV)

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