Der fortschreitende Klimawandel führt dazu, dass Hybride, also Mischlinge aus zwei verschiedenen Arten, in der Tierwelt zunehmen.
Während die Eisbären aufgrund des schmelzenden Meereises immer mehr Zeit auf dem Festland verbringen, weiten die Grizzlies gleichzeitig ihre Reviere nordwärts aus. (Symbolbild: Stanislav /AobeStock)
Wir sollten uns darauf einstellen, dass es in Zukunft mehr Tiere wie „Cappuccino”-Bären geben wird, also Mischlinge aus Eisbären und Braunbären. Darauf weist das wissenschaftsjournalistische Online-Magazin „scinexx“ in einem Artikel hin: “Indem natürliche Barrieren wie die Eisschilde der Arktis verschwinden, können zuvor voneinander getrennte Arten nun miteinander in Kontakt kommen und Nachwuchs zeugen.“ Solche Begegnungskorridore werden „Hybridzonen” genannt. Forschende um Colin Garroway von der kanadischen Trent University berichteten 2010 erstmals über eine auf diese Weise entstandene Hybridzone in Kanada. Sie hatten beobachtet, dass südliche Gleithörnchen nach Norden wanderten und sich dort mit der nördlichen Unterart paarten.
Während die Eisbären aufgrund des schmelzenden Meereises immer mehr Zeit auf dem Festland verbringen, weiten die Grizzlies gleichzeitig ihre Reviere nordwärts aus. Erstmals wurde im Jahr 2006 bestätigt, dass die Begegnungen zwischen beiden Arten zu Nachwuchs führen. Jäger hatten in den kanadischen Northwest Territories einen vermeintlichen Eisbären erlegt. Bei genauerer Betrachtung fielen ihnen jedoch ungewöhnliche braune Fellflecken auf. Eine DNA-Analyse zeigte, dass das Tier halb Grizzly und halb Eisbär war.
Wie viele dieser Mischlinge in der Arktis bereits existieren, ist unklar. Doch Wissenschaftler vermuten, dass ihre Zahl stetig steigt, weil sie auch selbst Nachkommen zeugen können. Die sogenannten Cappuccino-Bären vereinen Merkmale beider Elternarten. Ihr Fell ist cremefarben und die Schädel ähneln von der länglichen Form her denen der Eisbären. Gleichzeitig haben sie den Buckel und die braunen Krallen des Grizzlys. Die Hybridisierung ist von den Farbvariationen zu unterscheiden, die sowohl bei Braun- als auch Schwarzbären in Nordamerika normal vorkommen.
rdb