Australien: Vom Krokodil gebissene Soldaten verklagen den Staat

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Nach einer massiven Auseinandersetzung mit einem Krokodil haben zwei australische Soldaten jetzt ihren Arbeitgeber verklagt.

Ein australisches Salzwasserkrokodil. Die beiden Soldaten hatten Glück: Ihr Gegner war nur 2,40 m lang. (Quelle: Grahame Webb/Archiv Baldus)

Vor drei Jahren hatten die beiden Soldaten mit Genehmigung ihres Vorgesetzten nach Dienstschluss eine Angeltour mit einem Marine-Schlauchboot unternommen und waren anschließend ins Wasser gestiegen, um sich abzukühlen. Einer der beiden war dabei von einem Krokodil angegriffen worden, das ihn mit seinen Kiefern gepackt hatte. Mit rund acht Fuß war die Echse für australische Verhältnisse gar nicht besonders groß, denn die Salzwasserkrokodile können bis sechs Meter lang und eine Tonne schwer werden. Der zweite Soldat war seinem Kollegen zu Hilfe gekommen und dabei selbst auch verletzt worden. Das Krokodil hatte ihn am Arm gefasst und sich viermal in der sogenannten Todesrolle um die eigene Achse gedreht. Der Soldat konnte dem Tier aber mit seinem Messer ins Auge stechen.

Die beiden damals erheblich verletzten Vaterlandsverteidiger werfen nunmehr der Militärbehörde vor, dass sie nach dem australischen Gesetz über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz von 2011 nicht ausreichend über die Risiken ihres Dienstreise-Ausflugs informiert wurden. Vor allem fehlte eine Unterrichtung über die Gefahren, denen man sich aussetzt, wenn man sich in einen krokodilverseuchten Wasserlauf begibt. Die Vorgesetzten hätten eine Risikoanalyse machen und ein Sicherheitsbriefing geben müssen. 7.000 Seiten Beweisaufnahme haben der Gefreite und der Korporal bei Gericht eingereicht. Nach Presseberichten sucht das Verteidigungsministerium jetzt eine außergerichtliche Einigung mit ihren beiden Mitarbeitern.

In Australien gibt es bis zu 200.000 Krokodile. Die von Tierschutzideologien geleiteten australischen Regierungen verbieten weiterhin die Jagd. Während die afrikanischen Nilkrokodile jährlich viele Todesopfer fordern, sind die australischen Salzwasserkrokodile vergleichsweise harmlos. Seit 2018 gibt es nur drei Todesfälle.

rdb

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