Australien: Wie erlegt man 225.000 Hirsche?

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Südost-Australien kann sich seiner ausufernden Hirschbestände nicht mehr erwehren. Es handelt sich dabei in erster Linie um den asiatischen Sambar.

Sambar sind deutlich schwerer als das europäische Rotwild und erbringen deshalb eine erhebliche Menge an Wildbret (Foto: Bishnu Sarangi/Pixabay)

Daneben kommen aber auch Damwild, europäisches Rotwild, Chital, Rusa und Schweinshirsche vor. Alle Arten wurden eingeführt, zum Teil schon vor 150 Jahren. Sie gelten in Australien als invasiv. In ihrer Heimat sind die Sambar gefährdet.

Im Bundesstaat Victoria wird der Bestand auf eine Million Tiere geschätzt, und er wächst alljährlich um 15%. Die Auswirkungen auf die Vegetation sind nach Ansicht der Fachleute und der Behörden nicht mehr tolerierbar. Auch die landwirtschaftlichen Schäden sind erheblich. Die Staatsregierung musste sogar 650.000 Euro bereitstellen, um mit den Hirschen in den Vororten von Melbourne fertig zu werden.

Die offizielle Management-Strategie setzt auf die Jägerschaft. Einheimische Jägerinnen und Jäger sollen 225.000 Tiere pro Jahr entnehmen. Dieses Ziel zu erreichen, wird sehr schwierig sein. Allerdings wurden jedoch im Jahr 2019 bereits etwa 170.000 Stück erlegt. Das war fast die Hälfte mehr als im Vorjahr und doppelt so hoch wie der jährliche Durchschnitt in den letzten zehn Jahren. Weil es so viel Wild gibt, brauchten die Jäger im Durchschnitt nur zwei Tage, um ein Stück zu erbeuten. Die Masse der Strecke bestand aus Sambar (131.000). Es wurden aber auch Damwild und Rotwild erlegt. Sambar sind deutlich schwerer als das europäische Rotwild und erbringen deshalb eine erhebliche Menge an Wildbret.

Zunehmend werden Jagdhunde eingesetzt. Sie arbeiten in erster Linie auf der Fährte. 2019 wurde immerhin schon ein Drittel der Strecke unter Einsatz von Hunden erbeutet.

rdb

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