Manuela Ripa aus Saarbrücken ist die einzige Abgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei im Europa-Parlament.
Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments (Quelle: Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
Für EU-Wahlen gilt die Fünf-Prozent-Hürde nicht. In Brüssel hat sich Ripa der Fraktion der Grünen angeschlossen. Neben den üblichen Tierthemen ist Ripa im Parlament durch ihren kompromisslosen Kampf gegen die „Trophäenjagd” aufgefallen. Die Auslandsjagd möchte sie ganz verbieten, Trophäenimporte sowieso.
Doch jetzt ist die grüne Abgeordnete, die sich in ihrer Selbstdarstellung als transparente und engagierte Öko-Kämpferin gibt, peinlich aufgefallen. Wie die WELT AM SONNTAG berichtet, soll die Abgeordnete unter der Hand und vertraulich interne Informationen aus den Gesetzgebungsprozessen für mehr Umweltschutz an deutsche Unternehmen weitergegeben haben, peinlicherweise an einen Stahlkonzern und die Waschmittelindustrie. Die Termine mit den Lobbyisten hat die Abgeordnete laut WELT auch nicht, wie vom EU-Parlament vorgeschrieben, auf ihrer offiziellen Website angegeben. Das hat sie erst nach Zeitungsrecherchen getan.
Bereits im letzten Jahr hatte Ripa negative Schlagzeilen gemacht. Ehemalige Mitarbeiter warfen ihr geringe Arbeitsmoral sowie „Fehlverhalten“ bis hin zu „persönlichen Beleidigungen“ im Umgang mit ihrem Team vor. Die Abgeordnete streitet alles ab. Dennoch wird sie auf einer Liste des Euroactiv-Netzwerks zu den “Schwarzen Schafen des Europaparlaments 2023“ gerechnet. Ein Whistleblower zur JWW: „Da kommt noch einiges hinterher.”
Ripa geht wieder als Spitzenkandidatin der ÖDP in den Wahlkampf für die anstehenden Europawahlen. Motto: „Europa hat 28.000 Lobbyisten. Die Natur hat nur uns.“ Nach dem dubiosen Geklungel mit einigen dieser Lobbyisten erscheint dieses Parole überdenkenswert. Für was Ripa steht, das macht sie im Wahlprogramm deutlich: EU-Importverbot für Jagdtrophäen, klares Nein zu Trophäenjagd und -handel, europaweites Verbot von Drückjagden, Fallen-, Bau- und Bogenjagd, keine Jagd ab der Vorwarnstufe zur Roten Liste.
rdb