Botswana – Totales Jagdverbot wackelt

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Das Parlament in Botswanas Hauptstadt Gaborone hat in einem Beschluss an die Regierung appelliert, die Jagd auf Elefanten außerhalb der Schutzgebiete des Landes wieder zuzulassen.

Der Abgeordnete Konstantin Markus aus Maun in der Nähe der Okavango-Sümpfe hatte die Vorlage eingebracht. Selbst Umweltminister Khama hatte zuvor gegenüber protestierenden Dorfbewohnern gesagt, es sei höchste Zeit, die Jagd auf Elefanten wieder zu erlauben. In Botswana gebe es inzwischen mehr Elefanten als Menschen. Allerdings meinte er, dass nur botswanische Bürger auf Elefantenjagd gehen sollten. Offenbar sollen auf diese Weise die in Botswana sehr einflussreichen Tierrechtler besänftigt werden.

Die steigenden Elefantenbeständen sorgen in Botswana für große Schäden in der Landwirtschaft

Die Schäden in der Landwirtschaft und an der Vegetation in den Naturschutzgebieten durch die großen Dickhäuter sind immens. Es wurden in letzter Zeit auch zahlreiche Menschen durch Elefanten und getötet und verletzt. Parlamentarier und Politiker geraten in den ländlichen Gebieten immer mehr unter Druck, weil die Bevölkerung fordert, dass die Elefanten reguliert und Schäden verhindert werden. Für die Kompensation von Schäden stellt die Regierung jährlich circa 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.

In der Parlamentsdebatte hatten Abgeordnete auch bedauert, dass ländliche Gemeinden seit dem Jagdverbot im Land erhebliche Einkommensverluste verzeichnen. Viele Jobs gingen verloren. Allein im Ngamiland Distrikt seien im 1. Jahr nach dem Verbot 600.000 Euro Einnahmen und 200 Arbeitsplätze verloren gegangen, sagte Abgeordneter Markus.

rdb

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