Entscheidungsträger aus dem Südlichen Afrika und Europa debattierten im Europaparlament über die Zukunft der Jagd.
Entscheidungsträger aus dem Südlichen Afrika und Europa debattierten im Europaparlament über die Zukunft der Jagd. (Foto: Face/Alexander Louvet)
Eingeladen hatte die „Arbeitsgruppe Biodiversität, Jagd und Ländlicher Raum“ des Europäischen Parlaments. Afrika selbst müsse eine Stimme und die Führung haben, wenn über Jagd in Afrika gesprochen und entschieden werde. Minister, Botschafter, Landbesitzer und die Vertreter von Graswurzel- und Naturschutzorganisationen aus Südafrika, Namibia und Simbabwe hatten vor allem eine Botschaft: Nachhaltige Jagd trägt signifikant zum Naturschutz bei, erhält und verbessert die Lebensräume des Wildes, reduziert die Wilderei und hilft der ländlichen Bevölkerung.
Einfuhrverbote für Jagdtrophäen, so wie sie immer wieder einmal im EU-Parlament diskutiert werden, hätten „desaströse Konsequenzen“ für den Erhalt des Wildes, sagte der namibische Botschafter Prof. Kaire Mbuende. Für die EU-Kommission stellte die stellvertretende Direktorin für Umwelt Joanna Drake fest, dass die nachhaltige Jagd in der Tat die positive Rolle spielen könne, die von den anderen Rednern herausgestellt worden sei. Es gebe allerdings auch nicht-nachhaltige Beispiele. Die anwesenden Jagdorganisationen forderte sie auf, weiterhin pro-aktiv für Nachhaltigkeit zu arbeiten und sich von negativen Jagdpraktiken zu distanzieren.
Die Europaabgeordnete Catherine Bearder, die im Europa-Parlament immer wieder Vorstöße für ein Verbot der Jagd in Afrika unternimmt, war auf der Einladung als Rednerin vorgesehen. Sie kniff aber vor der Diskussion mit den Afrikanern. Sie ließ sich vom Vizepräsidenten der von ihr geleiteten „Arbeitsgruppe für Tierwohl“, dem parteilosen MdEP Stefan Eck (früher Tierschutzpartei) vertreten. Dieser lehnte Trophäenjagd ab, ließ sich aber dazu hinreißen, die Abschöpfung von 1 % gesunder Populationen durch Trophäenjagd als akzeptables Managementkonzept anzuerkennen.
Mitorganisatoren der Veranstaltung waren der Dachverband der Jagd in Europa (FACE), der internationale Jagdrat (CIC), die Europäischen Landbesitzer (ELO) sowie der amerikanische Safariclub (SCI).
rdb