Brüssel: EU verlangt Elfenbeinzerstörung – Geld gegen Wohlverhalten

6891

In einer Meldung hat JWW am 20. November gefragt, ob die EU eine totale Elfenbeinzerstörung in Afrika verlangt. Die Einzelheiten des nunmehr beschlossenen sogenannten „Samoa“ Abkommens zwischen der Europäischen Union und 79 Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas (AKP-Staaten) waren da noch nicht bekannt.

Blick in ein staatliches Lager in Afrika. Das Elfenbein fällt an aufgrund natürlicher Sterblichkeit von Elefanten, durch Beschlagnahmen und Abschüsse von Problem-Elefanten, die zu Schaden gehen oder Menschen getötet haben. Länder wie Namibia wollen solche wertvollen Stoßzähne keinesfalls vernichten. (Foto: Rolf D. Baldus)

Wir haben weiter recherchiert und können inzwischen die Frage bejahen. Im AKP-Partnerschaftsabkommen mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifiks wurde nicht nur vereinbart, dass die Elfenbeinvorräte, sondern auch die Lager mit Rhino-Hörnern geleert und zerstört werden. Im Kapitel „Management der natürlichen Ressourcen“ heißt es unter „Titel III, Kapitel 1, Artikel 49, Paragraf 2“, dass die Parteien des Abkommens ihre Lager (stockpiles) vernichten. Gemeint sind damit alle Teile von bedrohten Tieren, vor allem von Elefanten und Nashörnern. Diese dürfen nicht gehandelt werden und befinden sich deshalb in staatlichen Lagern.

Es ist wohl kein Zufall, dass diese weitreichende Bedingung aus Brüssel nur aus einem Wort, nämlich „stockpiles” besteht, das in den 403 Seiten des Abkommens gut versteckt und ohnehin nur Fachleuten geläufig ist. Jedenfalls hat die Öffentlichkeit das überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, und auch die meisten AKP-Staaten haben es wohl übersehen. Öffentlich hat jedenfalls nur Namibia Protest dagegen eingelegt und angekündigt, dass sie so etwas nicht unterschreiben werden.

rdb

ANZEIGEAboangebot