China hat in den letzten Jahren Millionen Eselshäute in aller Welt aufgekauft, vor allem in Entwicklungsländern.
Das berichtet die Zeitschrift „Science“. Die getrockneten Häute werden im Reich der Mitte zu „ejiao“ verarbeitet, einer traditionellen Medizin. Wissenschaftlich völlig unbewiesen, werden dieser Wunderdroge Wunderwirkungen nachgesagt. Sie verhindert angeblich Fehlgeburten, hilft dem Blutkreislauf und verlangsamt das Altern.
(Foto: Carsten Thomsen / Pixabay)
Früher konnte sich nur die chinesische Elite solche Mittelchen leisten. Heute greift auch die neue Mittelschicht zu. Angeblich werden jährlich über vier Millionen Häute mit mineralreichem Wasser in einem 99 Stufen umfassenden Herstellungsprozess aufgekocht. Der Zoll auf Häute wurde von 5% auf 2% gesenkt, um Einfuhren zu erleichtern.
Bis zu 200 US-$ zahlen die chinesischen Händler in Entwicklungsländern für ein Langohr. Das ist genug, um viele Bauern zu veranlassen, ihre lebenswichtigen Zugtiere zu verkaufen. Die Zahl der Esel ist in einigen Ländern in Afrika und Lateinamerika drastisch gefallen, was die Armut verschärft. Transport und Schlachtung der Tiere gehen oft mit erheblichen Mängeln im Tierschutz einher.
rdb