DJV kritisiert Trittbrettfahrer

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Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert Tierrechtsorganisationen, die mit Kampagnen gegen die legale Elefantenjagd Spenden sammeln. Vielmehr müssten die Hauptursachen des Elefantenrückgangs – Habitatverlust und Wilderei – effektiv bekämpft werden. Pragmatischer Naturschutz schließe die nachhaltige Nutzung von Wildtieren ein.

 

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Die beiden entscheidenden Ursachen für den Rückgang der Elefanten sind der Verlust an Habitat und die ausufernde Wilderei. (Quelle: Wikipedia/ CC BY 2.5/ Calips)
Afrikas Elefanten seien weiter im Abwind. Das habe die erste afrikaweite Zählung ergeben, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht worden seien. Demnach gebe es noch etwa 350.000 bis 400.000 Savannen-Elefanten. Der Rückgang zwischen 2007 und 2014 habe etwa 150.000 Tiere betragen. Derzeit sinke die Population jährlich weiter um circa acht Prozent. Die Zählungen seien im Wesentlichen als standardisierte Stichproben von Kleinflugzeugen aus durchgeführt worden. Sie gäben den Stand von 2014 wieder. Einzelne Staaten hätten zwischenzeitlich ernsthafte Bemühungen im Kampf gegen die Wilderei eingeleitet.
Auch Afrikas Waldelefanten, deren Bestände mit anderen Verfahren geschätzt würden, seien weiter im Rückgang begriffen. Sie seien seit Anfang des Jahrtausends um etwa zwei Drittel gefallen. Gleichzeitig sei ihr Lebensraum um ein Drittel zurückgegangen.
Der Verlust an Habitat und die ausufernde Wilderei seien die beiden entscheidenden Ursachen für den Rückgang der Elefanten, würden die Wissenschaftler in ihrer Studie resümieren.
Der DJV bedaure, dass Tierrechtsorganisationen jetzt mit der These, der Rückgang sei auf die legale, selektive Jagd zurückzuführen, als Trittbrettfahrer Spenden einsammeln würden. Diese Behauptung sei völlig aus der Luft gegriffen und werde auch von keinem ernsthaften Wissenschaftler geteilt. „Die Aufgabe aller pragmatischen Naturschützer ist jetzt die Bekämpfung der Wilderei und die Erhaltung der natürlichen Lebensräume für Afrikas Wildtiere“, so DJV-Präsident Hartwig Fischer. Er begrüße in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung in Kürze im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit ein 18-Millionen-Euro Hilfsprogramm für Afrikas größtes Naturschutzgebiet, das Selous Wildreservat in Tansania, beginnen wird. Fischer würdigt auch die Bemühungen vieler afrikanischer Regierungen für den Schutz von Natur und Elefanten.
Der DJV richte große Erwartungen an die gerade in Hawaii stattfindende Weltkonferenz der Weltnaturschutzunion IUCN sowie die Ende des Monats beginnende Tagung der Staaten des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES). Beide Organisationen würden neben dem Schutz der Natur auch die Bedeutung ihrer nachhaltigen Nutzung betonen. „Die legale kontrollierte Jagd ist ein wichtiges Element dieser Nutzung. Schutz und Nutzung bedingen sich gegenseitig“, so Hartwig Fischer. Wichtig sei dabei auch die Einbeziehung der vor Ort lebenden Bevölkerung, der Kleinbauern und Landbesitzer. „Naturschutz funktioniert nur mit den Menschen.“
 
PM DJV/fh
 


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