Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) geben Entwarnung: Auf der Speisekarte der Geparde in Namibia steht in erster Linie Wild und nicht Weidevieh.
Gepard (Foto: Heinz Lehmann) |
In ihrer aktuellen Studie untersuchten die IZW-Forscher das Nahrungsspektrum der Geparde. Anhand von Haarproben der Geparde und dem sogenannte Stabilisotopenverhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff bestimmen das bevorzugte Beutespektrum.
Die Forscher unterscheiden dabei zwischen C4-Pflanzenfressern, die auf Bäume, Büsche und Kräuter spezialisiert sind (Springbock, Steinbock), und C3-Pflanzenfressern, die Gras äsen (Oryxantilope, Weidevieh).
Die Wissenschaftler bestimmen anhand der im Wildbret enthaltenen pflanzenspezifischen Kohlenstoffatome auf die Wildart und können auch von Kohlenstoffatomen in Geparden-Haar auf deren bevorzugte Beutetiere schließen. Die Studie zeigte, dass für die Nahrung der Geparde Pflanzenfresser aus der C4-Nahrungskette, zu der auch das Weidevieh gehört, kaum eine Rolle spielen. Mit der im wissenschaftlichen Fachblatt PLOS ONE veröffentlichten Studie geht es den Wissenschaftlern darum, Geparde zu schützen, aber nicht gegen die Interessen der Farmer. Die Konzepte zum Artenschutz müssen immer auch auf die Lebensgrundlage der Menschen Rücksicht nehmen kommentiert Bettina Wachter. Der Gepard ist eine gefährdete Art, der in großen Populationen nur noch auf kommerziellem Farmland in Namibia vorkommt.
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