Italien: Urteil gegen Waldrappwilderer bestätigt

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In der Provinz Livorno schoss ein italienischer Vogeljäger zwei Waldrappe ab. Die Vögel befanden sich nur noch 80 Kilometer von einem WWF-Schutzgebiet bei Orbetello – ihrem Überwinterungsgebiet – entfernt.

Im September 2016 wurde der Mann in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro verurteilt, seine Jagdlizenz wurde eingezogen. Er focht das Urteil an. Am 1. Juni 2017 bestätigte der Oberste Gerichtshof aber das Urteil und schuf damit einen bisher einzigartigen Präzedenzfall gegen die illegale Vogeljagd in Italien.

Waldrappe

Außerdem ist damit der Weg für eine zivilrechtliche Schadensersatzklage frei. Wie wichtig und aktuell dieses Urteil ist zeigt auch die Tatsache, dass im Herbst 2016 weitere fünf Waldrappe abgeschossen wurden. Die Ibisvögel sind in Europa bereits seit 400 Jahren ausgestorben und gehören weltweit zu den bedrohtesten Vogelarten. Seit 2014 läuft ihre Wiederansiedlung als europäisches LIFE + Projekt (LIFE + Northern Bald Ibis) mit acht Partnern aus Italien, Österreich und Deutschland. Illegale Jagd ist die größte Bedrohung für die derzeit etwa 70 Vögel zählende wildlebende Waldrapp-Population.

dk

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