In Nha Trang (Vietnam) haben Forscher eine seit 30 Jahren als verschollen geltende Tierart erstmals wieder nachweisen können.
Das Forscherteam um Andrew Tilker war Hinweisen der Einheimischen nachgegangen und konnte über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Hilfe von Wildkameras mehr als 1.800 Aufnahmen der Tiere machen, wie das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung berichtet.
„Trotz der Hinweise aus der Bevölkerung konnten wir nicht sicher sein, was uns erwartet. Ich war also überrascht und überglücklich, als wir die Bilder der Kamerafallen auswerteten und Fotos von einem Kantschil mit silbernen Flanken sahen“, sagt An Nguyen, Associate Conservation Scientist bei der GWC und Leiter dieses Forschungsvorhabens.
Eine echte Sensation! Die Forscher konnten die ersten Vietnam-Kantschile seit 1990 dokumentieren. Foto: Andrew Tilker/Leibniz-IZW
Der Vietnam-Kantschil (Tragulus versocolor) zählt zu den „Maushirschen“ und hat etwa die Größe eines Feldhasen. Für das Forscherteam der Organisation Global Wildlife Conservation gilt diese Art nun wissenschaftlich als wiederentdeckt. Die Gruppe will nun bestimmen, wie groß und stabil die Population von Vietnam-Kantschilen in Südvietnam ist, um die genaue Verbreitung der Art und mögliche Ursachen ihrer Bedrohung besser zu verstehen.
me