Die Farmbesetzungen durch kenianische Stammeskrieger (JWW berichtete) haben einen neuen Höhepunkt erreicht.
Die bekannte Tierschützerin Kuki Gallmann, 73, die in Laikipia eine 360 km2 große Rinder- und Wildfarm betreibt, wurde am 23. April von schwer bewaffneten Banditen aus einem Hinterhalt in ihrem Wagen beschossen. Gallmann ist Autorin des Bestsellers “Ich träumte von Afrika”. Das autobiographische Buch wurde 2000 mit Kim Basinger in der Hauptrolle verfilmt.
Im August sind Parlamentswahlen in Kenia. Die Landbesetzungen werden offensichtlich von lokalen Politikern im Vorwahlkampf angeheizt (Foto: Shutterstock)
Die Wildfarmerin erlitt Schusswunden in Hüfte und Bauch. Sie wurde zunächst von einem Sanitäter der britischen Armee versorgt, die in der Nähe eine Basis unterhält. Danach wurde sie im Helikopter nach Nairobi ausgeflogen und im Aga-Khan-Hospital operiert. Nach Aussage ihrer Tochter befindet sich Gallmann in einem “stabilen Zustand”.
In den letzten Wochen hatten Nomaden mit ihren Herden die Farm besetzt und Elefanten, Giraffen und andere Wildtiere getötet. Auch ihre Luxus-Lodge ist im März abgebrannt worden. Später war eine Gruppe von Bewaffneten des Potok-Stammes ohne Vieh hinzugekommen. Sie hatten Feuer auf der Farm gelegt und weiteres Wild abgeschossen, wie Gallmann über Funk mitgeteilt hatte. Schon seit längerem war kenianisches Militär auf ihrer Farm stationiert. Möglicherweise war der Angriff eine Reaktion auf eine Polizeiaktion, bei der 100 Rinder in einem Feuergefecht zwischen Polizei und bewaffneten Viehhirten getötet worden waren.
Laut Polizeibericht hatten die Nomaden die Rinder als lebende Schutzschilder genutzt. Zehntausende von Rindern wurden zwischenzeitlich in Laikipia nördlich von Nairobi auf private Farmen getrieben. Präsident Kenyatta verurteilte den Angriff auf Frau Gallmann. Er warnte lokale Politiker, die den Konflikt anheizen und die Landbesetzer anstiften, und drohte ihnen die Härte des Gesetzes an.
rdb