Dienst nach Vorschrift hat die kenianischen Nationalparks getroffen. Wichtige Dienstleistungen kamen zum Erliegen.
Auch die Wildereibekämpfung hat durch den Bummelstreik gelitten. Seit Präsident Uhuru Kenyatta im letzten Jahr den früheren Direktor Richard Leakey zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats des Kenya Wildlife Service (KWS) ernannt hat, wächst bei den Wildhütern die Unzufriedenheit über ihre Führung. Anstatt sich auf die Steuerung der Unternehmenspolitik und die Wildereibekämpfung zu konzentrieren, versucht Leakey auch das Tagesgeschäft zu steuern. Die Finanzen des parastaatlichen Dienstes sind inzwischen, so ein Kenner der Behörde, ein “einziger Schlammassel”.
Leakey selbst steht der Tierrechtsbewegung nahe. Der amerikanische Tierschutzfonds IFAW zieht seit langem die Fäden im Hintergrund. IFAW und ähnliche Tierrechtler verhindern seit Jahrzehnten, dass in Kenia wieder gejagt wird. In der gleichen Zeit sind die Wildtierbestände nach wissenschaftlichen Zählungen um drei Viertel gesunken.
Die Führung des KWS reagierte prompt auf den Bummelstreik und versetzte am 2. August alle 14 Direktoren der Nationalparks. Während KWS-Generaldirektor Kitili Mbathi von routinemäßigen Versetzungen sprach, zitierte die kenianische Tageszeitung Star einen hochrangigen Mitarbeiter der Behörde mit den Worten, dies sei ein klassischer Fall von Flucht vor den eigentlichen Ursachen der Krise.
rdb