Kenia feiert seine Siege bei der zu Ende gegangenen CITES-Artenschutzkonferenz. Najib Balala, der Minister für Tourismus und Wildtiere, spricht von der Niederlage, die man den Staaten des Südlichen Afrikas bereitet habe. Unter der „Führung” Kenias seien alle Lockerungen beim Elfenbeinhandel verhindert und Verschärfungen im Schutzstatus bei verschiedenen Tierarten erfolgt.
Schon immer tut sich Kenia dabei hervor, im Naturschutz erfolgreichen Ländern die Nutzung ihrer wachsenden Wildbestände zu untersagen oder zu erschweren. Das gilt auch für Löwen. Doch zu Hause ist man ein Versager. So wurde jetzt wenige Tage nach dem Ende der CITES-Konferenz bekannt, dass das Land inzwischen weniger als 2.000 Löwen hat. Gejagt wird der Löwe in Kenia schon seit über 40 Jahren nicht mehr. Die Trophäenjagd kann insofern nicht als billige Ausrede für den Rückgang der Löwen herhalten. Eher ist anzunehmen, dass das Fehlen des Jagdtourismus eine Ursache ist.
Trotz Jagdverbots geht der Löwenbestand in Kenia seit Jahren zurück
Foto: Horst Niesters
Der kenianische Wildschutz-Service KWS hatte im Februar bereits bekanntgegeben, dass der Staat am Indischen Ozean alljährlich 100 Löwen verliert. Genaues weiß man nicht, da offizielle Zahlen zum Löwenbestand schon seit Jahren nicht mehr erhoben worden sind.
Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Löwen in Kenia sind die Konkurrenz des Wildes mit der Landwirtschaft und die Tötung der Raubkatzen durch Rinderhalter als so genannte Vergeltung für Verluste an Weidevieh.
rdb