Kirgisistan: Anti-Wilderei-Einheit zum Schutz der Schneeleoparden

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Mit finanzieller Unterstützung des Tierpark Berlin hat der NABU im zentralasiatischen Kirgisistan eine zweite Anti-Wilderei-Einheit zum Schutz von Schneeleoparden aufgebaut.

Ein faszinierender Bewohner der zentralasiatischen Gebirge: Schneeleopard auf einer Wildkamera dörflicher Hegegemeinschaften in Tadschikistan (Quelle: Archiv Baldus/ANCOT)

Anlass der Spende ist die Eröffnung der „Himalaya-Landschaft“ im Tierpark, in der auch die Schneeleoparden in ein neugestaltetes Gehege eingezogen sind.

In Kirgisistan werden aktuell 800 Schneeleoparden im gesamten Land vermutet. Die Tiere sind vor allem durch Mensch-Wildtier-Konflikte und Wilderei bedroht. Neben einem Rehabilitationszentrum für verletzte Schneeleoparden und andere Wildtiere sowie Umweltbildung unterstützt der NABU im Lande bereits seit längerem eine erste Anti-Wilderei-Einheit. Die Ranger sind bislang vor allem im Nordosten des Landes im Einsatz, wo sie regelmäßig Erfolge verzeichnen. Mittlerweile konnten 340 Wilderer und Händler festgenommen und etliche Pelze, Fallen und Waffen konfisziert werden. Heute werden in dem Land nach Angaben des NABU deutlich weniger verletzte oder getötete Tiere gefunden und auch der Verkauf von Fellen ist zurückgegangen.

Auch in Zentralasien zeigen die praktischen Erfahrungen, dass polizeiliche Maßnahmen allein nicht ausreichend zur Unterdrückung der Wilderei sind. Notwendig ist eine interessenorientierte Einbindung der Bevölkerung in den Naturschutz, die Erträge aus der Wildtiernutzung und eine Verringerung der Wild-Mensch-Konflikte zum Ziele hat. Wenn sich die Zahl der Beutetiere der Schneeleoparden durch Jagdtourismus erhöht, wirkt sich dies auch positiv auf die Zahl der Schneeleoparden aus.

rdb

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