Die deutsche Entwicklungsbank KfW steht hinter den ländlichen Hegegemeinschaften Namibias und unterstützt sie finanziell.
Die Einnahmen aus der nachhaltigen Nutzung der Natur sind in vielen armen Gemeinden Namibias wichtig für den Lebensunterhalt. (Quelle: Rolf D. Baldus)
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau wickelt die Finanzhilfe Deutschlands an Entwicklungsländer ab, entweder in Form von zinsgünstigen Darlehen oder als Zuschuss. Im Jahr sind das um die 11 Mrd. Euro. In Namibia unterstützt die KfW die ländlichen Conservancies über den „Community Conservation Fund of Namibia“.
“Namibia hat bereits viel unternommen, um seinen einzigartigen Artenreichtum zu bewahren“ stellt die Bank fest. Knapp 17 % der Landesfläche stehen unter staatlichem Schutz, weitere 21,5 %, werden auf Gemeindeebene geschützt. Dabei handelt es sich um zahlreiche kleinere Gebiete, die die Menschen in der Nachbarschaft pflegen. In Summe sind diese nicht unbedeutend: 86 kommunale Hegegebiete mit einer Fläche von 166.000 qkm und weitere 14.000 qkm in 43 Gemeindewäldern. Das Fazit der KfW: “Die gemeindebasierten Hegegebiete leisten also einen wichtigen Beitrag, um die natürliche Artenvielfalt und Umwelt in Namibia zu erhalten.“ 19 Millionen Euro trägt die Bank deshalb für die Conservancies bei.
Die Mittel werden für drei Zwecke eingesetzt. Erstens erhalten Nichtregierungsorganisationen Mittel, um die Gemeinden bei ihrem Engagement für die Schutzgebiete zu unterstützen, zweitens werden Ausgaben getätigt, um Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren vorzubeugen, und drittens erhalten Anwohner finanzielle Belohnungen, wenn sie Wildtiere und deren Lebensraum schützen.
Im internationalen Vergleich schneiden die gemeindebasierten Schutzgebiete aus Sicht der Entwicklungsbank sehr erfolgreich ab. Sie stärken nicht nur die Natur, sondern auch die Gemeinden selbst. Erste Erfolge sind sichtbar, so die KfW: “Die Zahl der Wildtiere hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Der Lebensunterhalt von über 7.000 Menschen wird gesichert.” Die Förderung der KfW werde dazu beitragen, neben bereits erfolgten Investitionen vom WWF und anderen Gebern weitere Mittel aus dem Privatsektor zu akquirieren. Ziel ist es, langfristig die finanzielle Tragfähigkeit der kommunalen Schutzgebiete und Gemeindewälder zu sichern.
Die Eigeneinnahmen der ländlichen Hegegebiete kommen aus Natur-Tourismus, vor allem aus nachhaltigem Jagdtourismus. Die Conservancies verpachten ihr Land an Jagdfirmen. Sie erhalten dafür jährliche Pachtzahlungen sowie einen Anteil an den Lizenzgebühren. Auch das Wildbret steht ihnen in der Regel zu.
rdb