Namibia: Konflikte mit Wildtieren immer schlimmer

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In Namibia nehmen im ganzen Lande die Konflikte zwischen der ländlichen Bevölkerung und Wildtieren zu.

Krokodil in Nord-Namibia: Das Nilkrokodil fordert jedes Jahr Menschenleben. (Quelle: Archiv Baldus)

Das sagte der Minister für Umwelt, Forsten und Tourismus, Pohamba Shifeta. Die Verschärfung dessen, was im Englischen „Human Wildlife Conflict“ genannt wird, nimmt mancherorts dramatische Formen an.

In neun der 14 Regionen des Landes kommt es zu Wildschäden in der Landwirtschaft durch Elefanten. Auf der Suche nach Wasser zerstören die Dickhäuter auch Brunnen und Wasserleitungen. Büffel, ein weiterer Vertreter der „Big Five“, verursachen Ernteschäden in mehreren Regionen. Beim Management solcher Büffel müssten die Entwicklungsnöte von Kleinbauern und ländlichen Gemeinden berücksichtigt werden. Kürzlich wurden drei Löwen euthanisiert, da sie in verschiedenen Gemeinden verheerende Schäden in den Viehbeständen angerichtet und auch sonst das Leben der Menschen in Gefahr gebracht hatten. Vielerorts gibt es Probleme mit Krokodilen. Zwei Tiere mussten kürzlich geschossen werden.

Der Minister sagte, man werde alle möglichen Mittel einsetzen, vor allem im Bereich der Prävention. Dazu gehörten die Umsiedlung einzelner Tiere in Nationalparks und das Vertreiben von Elefanten mit Helikoptern aus bewohnten Gebieten. Auch Korridore zum Schutz der Wanderwege des Wildes würden eingerichtet. Beschädigte Brunnen werde man wiederherstellen. Minister Shifeta forderte die Bevölkerung auf, in ihren eigenen Bemühungen zur Vergrämung von Schadwild und der Verhinderung von Wildschäden nicht nachzulassen.

Es gibt einen Fonds, der Wildschäden erstattet und auch Leistungen bei Schäden an Leib und Leben erbringt. Der Fonds speist sich überwiegend aus Jagderträgen und dem Verkauf von Wildtierprodukten. Im letzten Jahr wurden Entschädigungen in Höhe von knapp 300.000 Euro ausgezahlt.

rdb

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